Kritik an Polizei und Innenminister 1.500 Teilnehmer bei Antifa-Demo – Protest bleibt friedlich
"Wo wart ihr in Hanau?": Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der antifaschistischen Bewegung haben Hunderte Menschen in Frankfurt protestiert. Kritik gab es vor allem an der Polizei und Innenminister Beuth.
Mit überdimensionalen Fahnen und lauten Sprechchören haben die Teilnehmer einer Demonstration in Frankfurt an das 100-jährige Bestehen der antifaschistischen Bewegung und an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Während die Polizei von 1.500 Teilnehmern sprach, waren nach Angaben der Organisatoren etwa 3.000 Teilnehmer auf der ursprünglich für 200 Menschen angemeldeten Demonstration.
Mit einer Schweigeminute gedachten sie im Frankfurter Stadtteil Gallus vor dem Gebäude, in dem in den 1960er Jahren der Auschwitz-Prozess verhandelt wurde, der Opfer von Nationalsozialismus und Faschismus.
Kritik an Polizei und Innenminister Beuth
Der Zug in die Innenstadt wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet, mit dabei waren auch Beamte aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz. Der Demonstrationszug verlief friedlich, sagte eine Polizeisprecherin. In Sprechchören wurde immer wieder Kritik an der Polizei und am hessischen Innenminister Peter Beuth (CDU) laut.
"Wo wart ihr in Hanau?", skandierte die Menge angesichts der Notrufpannen in der Nacht des Anschlags vom 19. Februar 2020. Mit "Immer diese rechtsextremen Einzeltäter" wurde vor einer Verharmlosung rechtsextremer Gewalttaten gewarnt.
Angesichts von gewalttätigen Auseinandersetzungen bei einer Frankfurter Maidemonstration am vergangenen Wochenende hatte es Befürchtungen vor neuen Zwischenfällen gegeben. Angesichts einer größeren räumlichen Distanz zwischen den Demonstranten und den Polizisten blieben diesmal direkte Konfrontationen aus.
- Nachrichtenagentur dpa