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Der Piks in der Schule: Mobiles Team impft Schüler


Frankfurt am Main
Der Piks in der Schule: Mobiles Team impft Schüler

Von dpa
15.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona und SchulenVergrößern des BildesEin Mund-Nasen-Schutz liegt im Unterricht auf Unterlagen. (Quelle: Matthias Balk/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Wieder zurück ins Homeschooling - das soll zum Start des neuen Schuljahrs in jedem Fall vermieden werden. Viel testen, Lüfter für Klassenzimmer, Schutzmasken auf der Schulbank bei steigenden Corona-Infektionen und Lehrer sowie Eltern durchimpfen: All das soll helfen. Eine Spritze für die Kinder und Jugendlichen direkt in den Schulen ist vielerorts eher noch kein Thema. Doch einige Kreise und Städte gehen in die Offensive.

In einem Pilotprojekt hat der Kreis Darmstadt-Dieburg am Donnerstag zum ersten Mal Impfungen für Schülerinnen und Schüler vor Ort an zwei Schulen gestartet. Das mobile Impfteam des Landkreises besuchte hierfür auch die Dieburger Landrat-Gruber-Schule.

"Ich halte es für richtig, dass Schüler geimpft sind", sagte der Leiter des beruflichen Schulungszentrums, Thomas Reinholz, zum Start der Aktion für Schüler ab 17 Jahren. Die Jugendlichen hätten eine Mail bekommen, und es könne jeder kommen ohne Anmeldung. Die Altersgruppe ab 17 Jahren habe man gewählt, weil für sie auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorliegt.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte im Mai den Impfstoff von Biontech für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. "Die aktuelle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut sieht dabei allerdings nur eine Impfung von Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung vor", heißt es beim hessischen Innenministerium.

"Ich habe mich bei der Hausärztin angemeldet, aber das hier geht einfach schneller", sagte Schüler Julian Schwab. Nach den Worten von Reinholz sind viele seiner Schüler schon geimpft, weil sie in einer Kita oder bei der Feuerwehr arbeiten. "Als Gärtner hatte ich da keine Chance", sagte Schwab.

"Ich habe schon lange versucht, einen Termin zu bekommen", berichtete auch der Schüler Marvin Stilp. Das Ziel ist - neben dem Schutz gegen das Virus - bei vielen sicher ähnlich wie bei Abiturient Viktor Schlei: "Ich will endlich wieder mehr Freiheiten zurückbekommen."

Auch die Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen sollte Impftermine bekommen, forderte der stellvertretende Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg, Lutz Köhler (CDU). "Wir wollen eine Herdenimmunität." Genügend Impfstoff sei vorhanden. "Wir wollen weiter Angebote machen, die unbürokratisch sind."

Auch im Main-Kinzig-Kreis wird in Schulen geimpft. In Förderschulen gibt es Angebote für Kinder ab zwölf Jahren, deren Eltern das befürworten. Allen Kindern ein Angebot zu machen, dem habe die Empfehlung der Stiko entgegen gestanden.

Vorrangig Kinder mit Vorerkrankung sollten dies in Betracht ziehen. "Aber das tun in der Realität viele andere junge Menschen auch, die eben nicht darunter fallen", sagte ein Sprecher des Kreises. "Auch Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern aus dem Kreisgebiet wenden sich mit entsprechenden Bitten an den Kreis." Diese Anfragen würden immer drängender. Man warte auf das Startsignal des Landes.

Im Vogelsbergkreis waren für Ende der Woche Sonderimpftermine für Schüler ab 18 Jahren geplant. Die Initiative dafür sei von einer Schule gekommen, teilte ein Sprecher des Landkreises mit. Da sich das Impfangebot an Schüler ab 18 richte, erfülle nur ein relativ kleiner Teil der Schülerschaft die Voraussetzungen, hieß es.

Nachfragen von Eltern nach Impfaktionen für Schüler habe es vereinzelt gegeben, hieß es hier. Allerdings sei es dabei um Kinder unter 16 Jahren gegangen. "Diese wurden entsprechend den Vorgaben der Task Force Impfkoordination des Landes Hessen abgelehnt", erklärte der Landkreis.

Die Co-Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen, Birgit Koch, hoffte auf eine baldige Klärung der Impf-Strategie für Kinder und Jugendliche. Derzeit stochere man angesichts der Vielzahl der Expertenmeinungen im Nebel. "Wenn man aber die größte Sicherheit haben will, dann muss man sicher auch Kinder und Jugendliche impfen, um einen möglichst breit angelegten Schutz zu haben", sagte Koch. Mindestens genauso wichtig sei aus ihrer Sicht zudem, dass auch die Eltern die angebotenen Corona-Impfungen wahrnähmen.

Nach Auffassung des Landeselternbeirats (LEB) müssen Impfaktionen für die Teilnehmer immer freiwillig sein. Es empfehle sich daher, solche Aktionen nicht über die Schulen laufen zu lassen, sagte der LEB-Vorstandsvorsitzende Volkmar Heitmann. Das könne Druck aufbauen und den Schulfrieden stören wie im Falle einer Impfaktion an einer Bad Vilbeler Schule, wo es sogar zu Beschimpfungen und Beleidigungen gekommen war - was aus Sicht Heitmanns nicht akzeptabel ist.

Wichtig sei zudem, die Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen so zu verstärken, dass Ansteckungsrisiken minimiert würden, erläuterte er. Es gelte unbedingt zu vermeiden, dass es nach den Sommerferien wieder zu monatelangem Distanzunterricht für einzelne Jahrgänge komme. "Das möchten wir nicht noch mal erleben."

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