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Ukraine-Konflikt: Hessische Helfer retten mehrere Geflüchtete


Von ukrainischer Grenze
Hessische Helfer holen Geflüchtete nach Deutschland

Von t-online, RF

Aktualisiert am 01.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Die mobilitätseingeschränkte Elena Vasylewdka: Sie floh zusammen mit ihrer Nichte aus der Ukraine.Vergrößern des BildesDie mobilitätseingeschränkte Elena Vasylewdka: Sie floh zusammen mit ihrer Nichte aus der Ukraine. (Quelle: 5vision.media/leer)
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Tausende Menschen versuchen gerade, die Ukraine zu verlassen. Im hessischen Gründau haben sich mehrere Personen zusammengeschlossen, um Schutzsuchenden an der polnisch-ukrainischen Grenze zu helfen. Einer von ihnen ist Thorsten Kesselring.

Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bereitet sich Hessen auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Auch private Personen rufen zu Spenden auf oder fahren sogar selbst an die Grenze, um Menschen nach Deutschland zu bringen. Einer von ihnen ist Thorsten Kesselring. Zusammen mit seinem Freund Christian Sommer war er am Samstag zur polnisch-ukrainischen Grenze aufgebrochen.

Kesselring engagiert sich seit mehreren Jahren in der Ukraine und hilft bei Aufbau und Versorgung von Kinderheimen. Dabei lernte er die Ukrainerin Tatjana kennen, die bereits mehrfach in Deutschland gelebt hat. Vor Kurzem musste sie zurück in die Ukraine – ausgerechnet vor Beginn des russischen Angriffs. Mit dem Ziel, seine Bekannte aus dem Land zu holen, fuhr Kesselring los.

Helfer bringen sieben Geflüchtete in die Nähe von Frankfurt

Mit dabei hatte er außerdem Hilfsgüter wie Schlafsäcke und Medikamente für die Geflüchteten vor Ort. Unterstützung dafür bekommt er von der Hilfsorganisation "H.O.P.E. – we help children e. V.". Der Verein unterstützt eigenen Angaben zufolge die Eltern von "schwerst verbrannten, krebskranken, lungenkranken, sowie voll pflegebedürftigen todkranken Kindern." Solche Hilfsaktionen bezahle der Verein zum größten Teil aus eigenen Mitteln. Auch Kesselring bekommt laut eigener Aussage kein Geld dafür.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag übernachteten die Helfer in Polen. In Krakau trafen sie auf Wolfgang Ponto, den Vorstandsvorsitzenden von "H.O.P.E.", der sich den beiden Männern anschloss. Zusammen machten sie sich auf den Weg an die ukrainische Grenze bei Hala Kijowska. Unterwegs übergaben sie die mitgebrachten Hilfsgüter in Ostrow.

Nach insgesamt 13 Stunden Fahrt warteten die Helfer vor Ort vergeblich auf Tatjana – aufgrund der massiven Verschlechterung der Lage hatte sie es bislang nicht bis an die polnische Grenze geschafft. Von Riwne im Nordwesten des Landes, wo sie sich aktuell befindet, sind es knapp 180 Kilometer nach Polen.

Wie es mit den geflüchteten Personen weitergeht, bleibt unklar

Doch der weite Weg bis an die ukrainische Grenze sollte nicht umsonst gewesen sein: Kesselring und Sommer konnten mehrere Personen nach Deutschland mitnehmen, darunter die mobilitätseingeschränkte Elena Vasylewdka (59), ihre Nichte Dascha Samborska (16) sowie zwei weitere Frauen. Im zweiten Auto von Kesselrings Freund Christian Sommer fanden noch drei Geflüchtete aus Afghanistan Platz, die in der Ukraine in einem Krankenhaus gearbeitet hatten. Es ist ein kleiner Anfang.

Am frühen Montagmorgen erreichten die Helfer mit den Geflüchteten das hessische Bad Orb – alle sieben Menschen wurden zunächst bei Kesselring einquartiert, die vier Frauen konnten zeitnah zu ihren Verwandten in Rodgau umziehen. Wo die drei afghanischen Männer weiter wohnen sollen, ist bisher unklar. Kesselring steht hierzu mit dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises in engem Kontakt.

Die Schutzsuchenden wurden in die Nähe von Frankfurt gebracht

"Es ist hoffnungslos überfordernd. Wir bräuchten Busse und Züge, um den Leuten zu helfen. Laut unserer Information sind 350.000 Menschen an der Grenze zu Polen", so Kesselring. Es sei ein einziges Chaos, aber die Polizei gebe sich wirklich die größte Mühe. Kesselring rechnet in den nächsten Wochen mit vier bis fünf Millionen Schutzsuchenden aus der Ukraine.

In Frankfurt laufen derweil die Vorbereitungen, um Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Die Stadt will einen Krisenstab einrichten und hofft auch auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger.

Die hessische Landesregierung hat derweil angekündigt, die Aufenthaltserlaubnis für ukrainische Staatsbürger, die sich gegenwärtig in Hessen befinden, möglichst unbürokratisch zu verlängern. Dies solle in den Ausländerbehörden der Kommunen möglich sein.

Verwendete Quellen
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