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Frankfurt am Main: Fraport beteiligt sich weiter an Flughafen in St.Petersburg


Umstrittene Teilhabe
Flughafen Frankfurt hält weiter an Beteiligung in Russland fest

Von dpa, t-online, stn

Aktualisiert am 09.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen (Archivbild): Der Betreiber Fraport hält an seiner umstrittene Beteiligung am Flughafen in St. Petersburg fest.Vergrößern des BildesLandeanflug auf den Frankfurter Flughafen (Archivbild): Der Betreiber Fraport hält an seiner umstrittene Beteiligung am Flughafen in St. Petersburg fest. (Quelle: Arnulf Hettrich/imago-images-bilder)
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Trotz Kritik beteiligt sich Fraport weiter am russischen Flughafen St-Petersburg-Pulkovo. Dem deutschen Flughafenkonzern gehört ein Viertel der Betreiberfirma des Airports, der auch militärisch genutzt werden kann.

Der mehrheitlich öffentlich kontrollierte Flughafenbetreiber Fraport AG hält an seiner Beteiligung am russischen Flughafen St. Petersburg-Pulkovo fest. Der Aufsichtsrat des MDax-Konzerns verurteilte am Montag zwar erneut den russischen Angriff auf die Ukraine, ließ den Unternehmenskurs bei der Minderheitsbeteiligung aber unverändert. Es wurde lediglich verabredet, die Beteiligung weiterhin "Tag für Tag" kritisch zu überprüfen. Das Land Hessen kontrolliert gemeinsam mit der Stadt Frankfurt am Main die Mehrheit der Aktiengesellschaft.

Die Sanktionen gegen Russland unterstütze man uneingeschränkt, heißt es einer Mitteilung. Das Russlandgeschäft der Fraport ruhe seit Kriegsbeginn, erklärten Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) als Aufsichtsratsvorsitzender und Fraport-Chef Stefan Schulte gemeinsam. "Das Unternehmen zieht daraus keinerlei Nutzen oder Gewinn. Fraport hat unverzüglich und konsequent gehandelt." Man wolle dem Aggressor Putin nicht einen dreistelligen Millionenbetrag überlassen, indem man auf die Anteile verzichte. Man sei zudem in der Pflicht, die Vermögenswerte der Steuerzahler wie der übrigen Fraport-Eigner zu erhalten.

Eine Neubewertung könne bei neuen Sanktionen oder bei einer militärischen Nutzung für den Ukraine-Krieg eintreten, erklärte Boddenberg. Fraport habe darauf keinen Einfluss, sagte Schulte. Bislang gebe es aber auch keine Hinweise, "dass mit Blick auf den Ukraine-Krieg bewaffnete Militärflüge über Pulkovo abgewickelt werden. Regierungsflüge können wir aber nicht ausschließen."

Fraport-Beteiligung: Weitrechende Verpflichtungen in Russland

Die Beteiligung in St. Petersburg bereitet nicht erst seit dem Ukraine-Krieg Sorgen: Im Oktober 2021 offenbarten die "Pandora Papers" ein Leak, das von WDR, NDR und "SZ" mit Hunderten von Medien weltweit ausgewertet wurde. Darin heißt es, dass Fraport weitreichende Verpflichtungen in Russland eingegangen sei, die von Know-how-Transfer bis hin zur Nominierung des Betriebschefs und des Finanzchefs des Flughafens reichten – zwei Schlüsselpositionen am zweitgrößten Flughafen in Russland.

Die Fraport AG ist über eine Holding in Zypern seit 2009 Minderheitsgesellschafter des Flughafenbetreibers Northern Capital Gateway und hat den Ausbau des russischen Flughafens in den vergangenen Jahren mit vorangetrieben. Vor einigen Jahren wurde der Fraport-Anteil von 37,5 Prozent auf 25 Prozent reduziert. Die Konzession läuft bis 2040. Weitere Eigner sind die von den westlichen Sanktionen betroffene VTB-Bank sowie die griechische Copelouzos Group.

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