Hamburg: Kontrolle von schwarzer Frau eskaliert – Video wirft Fragen auf

Nachdem die Kontrolle einer schwarzen Frau wegen fehlender Maske am Hauptbahnhof aus dem Ruder gelaufen war, ist ein weiteres Video aufgetaucht. Es zeigt den Vorfall aus einem anderen Blickwinkel. Das sorgt für neue Fragen.

Eine junge schwarze Frau ist am Dienstagnachmittag in einer Hamburger S-Bahn überprüft worden, weil sie keine Maske getragen hat. Als die Polizei am Hauptbahnhof hinzugezogen wurde, ist die Situation außer Kontrolle geraten. Mehrere Videos, die auch t-online vorliegen, zeigen den Vorfall. Zeugen sprechen von Rassismus (hier lesen Sie alle Details).

In diesem Zusammenhang ist am Mittwoch ein weiteres Video in den sozialen Medien geteilt worden, welches den Vorfall noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass ein Mitarbeiter des DB-Sicherheitsdienstes, der die Menschenmenge am Gleis von dem Einsatz der Bundespolizei abschirmt, selbst keine Maske trägt. Auch eine beteiligte Bundespolizistin ohne Mund-Nasen-Schutz ist zu sehen.

Keine Maske am Gleis: Vorbildfunktion verfehlt

In dem vorhandenen Kontext ein Punkt, der zumindest Fragen erlaubt. Denn es geht hier um einen Verstoß gegen die Maskenpflicht. Auch wenn laut aktueller Corona-Eindämmungsverordnung der Stadt Hamburg im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nur noch in den Bussen und Bahnen selbst ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, sollten die Bahn-Mitarbeiter und Einsatzkräfte auch am Gleis und im Freien als Vorbild dienen.

Viele Virologen erklären schließlich, angesichts der neuen Varianten des Coronavirus, gerade dort weiterhin Maske zu tragen, wo viele Personen sind und ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann – auch wenn dies vom Gesetz nicht mehr vorgeschrieben ist.

Wieso der Sicherheitsmitarbeiter der Bahn keine Maske trägt oder ob er möglicherweise ärztlich davon befreit ist, ist unklar. Eine Sprecherin der Bahn verweist auf Nachfrage von t-online darauf, dass seit Ende April eine Maskenpflicht im HVV nur noch in den Verkehrsmitteln gelte.

Von der Bundespolizei heißt es auf Anfrage, dass aufgrund der aktuellen Ermittlungen dazu keine Angaben gemacht werden können. "Das müsste man im Nachgang dann sehen", sagt Sprecher Thomas Hippler.