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Sylt: Zoff um Mauer in der Innenstadt – "Kunden wissen nicht wohin"


Kein Abriss
Mauer-Posse auf Sylt: "Kunden stehen davor und wissen nicht wohin"

Von t-online, gda

Aktualisiert am 19.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Um diese von der Gemeinde errichtete Mauer streitet sich Sylt: Den Punks gefällt die von ihnen gestiftete Unruhe auf der Nordseeinsel.Vergrößern des BildesUm diese von der Gemeinde errichtete Mauer streitet sich Sylt: Den Punks gefällt die von ihnen gestiftete Unruhe auf der Nordseeinsel. (Quelle: Swen Pförtner/imago images)
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Sie sollte für Ordnung sorgen, macht aber auch viel Ärger: Eine Mauer auf Sylt beschäftigt Geschäftsleute und Lokalpolitiker – die Punks freut es.

Die Mauer in der Innenstadt von Westerland, die eine dahinterliegende Passage vor Wildpinklern schützen soll, sorgt weiter für Diskussionen auf der Nordseeinsel Sylt. Die Insulaner müssen sich seit dem Start des 9-Euro-Tickets mit vielen untypischen Gästen herumschlagen – die Punks kommen aus der ganzen Republik. Obwohl es nun ein festes und genehmigtes Lager für die Gäste gibt, soll die Mauer vorerst stehen bleiben, erfuhr t-online.

"Wir bewerten die Lage vor Ort laufend neu", erklärt der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Carsten Kerkamm, auf Anfrage von t-online. "Wir besprechen uns dazu auch mit der Polizei und der Versammlungsbehörde. Stand jetzt ist: Die Mauer bleibt." Kerkamms Begründung: Immer wieder kämen die Punks zurück an den Brunnen "Dicke Wilhelmine" und würden die Sehenswürdigkeit in der Fußgängerzone belagern – hier hatte alles angefangen (Lesen Sie hier nach, wie die Punks Sylt erobert haben).

Sylt: Gemeinde disktutiert über Mauer in der Innenstadt

Kerkamm ist eigentlich Rechtsanwalt, macht aber seit Jahrzehnten ehrenamtlich Lokalpolitik. Auch wenn die Punks sich aus ihrer Belagerung der Insel einen Spaß machen, hat das Thema eine gewisse Brisanz: "Die Ansichten dazu gehen ganz schön auseinander", sagt er.

Eine, die den sofortigen Abbau fordert, ist Katrin Eicker. Sie betreibt ein Reformhaus und sieht sich in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt: "Gerade neue Kunden stehen vor der Mauer und wissen nicht, wo sie hinsollen", beschreibt sie t-online die Situation. "Das ist unser Haupteingang." Das Problem: Von der Fußgängerzone ist das Geschäft wegen der Mauer nicht mehr ohne Umweg zu erreichen. Wer in Eickers Reformhaus will, muss über einen Hinterhof dorthin.

Gemeindevertreter fassen gemeinsamen Beschluss zu Punks

"Es gibt schon Überlegungen, ob da ein Tor hingebaut werden könnte, das nachts verschlossen wird", sagt Eicker. Doch konkret sei dieser Plan nicht. "Ich verstehe einfach nicht, warum es kein Alkoholverbot für Westerland gibt. Das würde viele Probleme, gerade mit dem Urinieren, lösen", sagt Eicker t-online.

Die Punks beschäftigten am Donnerstagabend auch wieder die Sylter Gemeindevertretung. Die Lokalpolitiker fassten am Ende einen gemeinsamen Beschluss, der t-online vorliegt. Darin heißt es: "Das Grundrecht der Versammlungsfreiheit ist ein Kernelement der Demokratie. Mit diesen Rechten sind gleichwohl Pflichten verbunden". Die Mitglieder der Versammlung appellieren aber auch, dass Regeln eingehalten werden müssen – von Bürgern und von Gästen gleichermaßen. "Ein rechtsfreier Raum kann und darf nicht entstehen."

An der jüngsten Idee, die Punks in das verwaiste Stadion des TSV Westerland umziehen zu lassen, ist laut Kerkamm nichts dran: "In dieser Richtung ist derzeit nichts vorgesehen", sagt er t-online.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Carsten Kerkamm
  • Telefonat mit Katrin Eicker
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