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Hamburg: Unbekannte zerstören Statue in KZ-Gedenkstelle – Polizei ermittelt


Hamburg-Neuengamme
Unbekannte zerstören Statue in KZ-Gedenkstätte

17.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Das zerstörte Denkmal: Die Polizei ermittelt, welches Motiv dahintersteckt.Vergrößern des BildesDas zerstörte Denkmal: Die Polizei ermittelt, welches Motiv dahintersteckt. (Quelle: KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
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Das Denkmal erinnert an ermordete Belgier und deren Angehörige. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Unbekannte haben auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte in Hamburg-Neuengamme eine Bronzestatue umgestoßen und zerstört. Zwei Besucherinnen hatten dies am Mittwochmittag entdeckt, teilte die KZ-Denkstätte Neuengamme unter anderem auf Facebook mit. Die Polizei sei eingeschaltet worden. Nun werde ermittelt, ob es sich um eine politische Tat oder Vandalismus handele.

Die Statue, die im Gedenkhain der Gedenkstätte steht, erinnert an die Opfer aus der belgischen Gemeinde Meensel-Kiezegem. "Das von der Künstlerin May Claerhout geschaffene Denkmal ist den ermordeten Einwohnern und ihren Müttern und Witwen gewidmet", teilte die Gedenkstätte mit. Es zeige eine trauernde Frau, die nach der Deportation des Mannes die Verantwortung für Haus und Kind tragen muss.

Hamburg: Fassungslosigkeit bei Besuchern der KZ-Gedenkstätte

Die SS verschleppte bei zwei Razzien im August 1944 alle männlichen Einwohner der beiden Dörfer Meensel und Kiezegem. 71 Männer wurden mit den letzten Deportationszügen aus Belgien in das KZ Neuengamme transportiert. Nur acht überlebten die KZ-Haft und kehrten zurück.

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Die Tat erschüttert besonders, da in der KZ-Gedenkstätte in Neuengamme gerade ein Forum stattfindet, Ende der Woche steht zudem ein Kongress an. Delegationen von Angehörigen aus vielen Ländern sind vor Ort, darunter auch Belgier. Einer von ihnen ist Freddy Duerinckx, Angehöriger eines aus Meensel-Kiezegem nach Neuengamme deportierten Belgiers und Vizepräsident der NCPGR Meensel-Kiezegem '44.

"Es ist sehr emotional für mich. Ich sehe in der Statue meine Mutter. 1998 haben wir die Statue hier errichtet. Jedes Jahr kommt eine Delegation aus Meensel-Kiezegem, um die Mütter und die Opfer zu ehren. Ich kann die Tat nicht verstehen. Vandalismus zeigt keinen Respekt für die Opfer", sagt Duerinckx laut Mitteilung.

Statue soll wieder aufgestellt werden – Polizei ermittelt

Auch Dr. Oliver von Wrochem, Vorstand Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, verurteilt die mutwillige Beschädigung des Denkmals: "Wir sind sehr betroffen, dass unsere belgischen Gäste mit einem solchen Akt der Zerstörung konfrontiert sind."

Die Statue soll nach Angaben der KZ-Gedenkstätte schnell wieder aufgestellt werden. Parallel ermittelt der Staatsschutz der Polizei Hamburg. Diese soll ermitteln, ob es sich um eine politische Tat oder Vandalismus handelt.

Verwendete Quellen
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