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Illegal abgerissenen: Mahnwache für Traditionsgasthof auf Sylt


Illegal abgerissen
Mahnwache für Traditionsgasthof auf Sylt


Aktualisiert am 07.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Aufnahme des 200 Jahre alten Lokals "Alter Gasthof" in List auf Sylt: Das Gebäude wurde abgerissen.Vergrößern des Bildes
Aufnahme des 200 Jahre alten Lokals "Alter Gasthof" in List auf Sylt: Das Gebäude wurde abgerissen. (Quelle: Carsten Rehder/picture-alliance/dpa)

Ein Treffpunkt für Sylter in List wurde illegal abgerissen. Das sorgt für Empörung und Trauer – ein Bündnis schaltete sogar eine Todesanzeige.

Nach dem Abriss des Lokals "Alter Gasthof" in List auf Sylt hat ein breites Bündnis zu einer Mahnwache unter dem Titel "Ausverkauf und Abriss stoppen – Inselleben erhalten!" aufgerufen. "Wieder wurde ein Stück Sylter Geschichte und Dorfleben abgerissen. Das Ganze geschah zudem ohne Wissen oder Zustimmung der Gemeinde", heißt es in dem Aufruf.

Organisiert wird die Mahnwache vom Bürgerbündnis "Merret reicht's", den Grünen Insel Sylt, SSW List und SSW Gemeinde Sylt, der SPD Sylt, der CDU List, Die Insulaner und dem Sölring Foriining e.V. Das Lokal "Alter Gasthof" sei 200 Jahre ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft gewesen, sagte Geoffrey Förste, Vorstand der Grünen Insel Sylt, im Gespräch mit t-online. Künftig wird das Gelände wahrscheinlich touristisch genutzt.

"Leute haben keinen Bock mehr, nach Sylt zu pendeln"

Das zeige eine Grundproblematik auf Sylt: Es würden immer neue Angebote für Touristen geschaffen, ohne darüber nachzudenken, was für das Dorf wichtig sei, so Förste. Das Leben auf der Insel werde für die Insulaner unbezahlbar, der Fachkräftemangel, der in ganz Deutschland herrsche, wirke sich auch auf Sylt aus. "Die Leute haben einfach keinen Bock mehr, hier hochzupendeln", sagte der Grünen-Politiker.

"Selbst in konservativen Kreisen schrillen mittlerweile die Alarmglocken", sagte er. Auch mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen müssten sich die Parteien jetzt positionieren und Lösungsvorschläge bringen. Denn jetzt seien die Auswirkungen "richtig spürbar", die schon vor Jahrzehnten angekündigt worden seien.

Förste wünscht sich Konzepte für die ganze Insel statt Einzellösungen. Was jetzt auf dem Gelände des Gasthofs gebaut würde, sei nicht illegal, sagte er t-online. Außer eventuell einem Ordnungsgeld wegen des Abrisses des Gebäudes habe der Investor nichts zu erwarten. So etwas soll in Zukunft nicht mehr möglich sein.

Traueranzeige für "Alten Gasthof" in List

Das Bürgerbündnis "Merret reicht's" rief auf seiner Facebook-Seite mit einer Traueranzeige für den Traditionsgasthof zur Teilnahme an der Mahnwache auf. "Brutal aus dem Leben gerissen", heißt es darin. Und: "Gerne Beileidsbekundungen vor Ort."

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Die Mahnwache findet am Sonntag um 15 Uhr vor der Ruine des "Alten Gasthofs" in List statt.

Das Gebäude war zwei Tage vor Ende des vergangenen Jahres abgerissen worden – ohne Wissen oder Zustimmung der Gemeinde. Bürgermeister Ronald Benck will ein Ordnungsgeld gegen den neuen Eigentümer verhängen – mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Geoffrey Förste
  • Facebook-Beitrag des Bürgerbündnisses "Merret reicht's"
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