Warnstreik: Hochbahn warnt vor "massiven Auswirkungen"
Am Mittwoch wird bei der Hochbahn gestreikt. Fahrgäste müssen sich daher auf erhebliche Einschränkungen im HVV einstellen.
Die Gewerkschaft Verdi hat alle 6.300 Beschäftigten der Hochbahn für Mittwoch zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Dieser beginnt am Mittwochmorgen um 3 Uhr und soll am Donnerstagmorgen um 3 Uhr enden. Das werde "massive Auswirkungen für Fahrgäste haben", teilte die Hochbahn am Dienstag mit.
Das Verkehrsunternehmen rechnet nicht damit, zu Streikbeginn den Bus- und U-Bahn-Betrieb aufnehmen zu können. "Inwieweit Betriebsleistungen während des Streiks überhaupt möglich sind, wird das Unternehmen situativ entscheiden", heißt es in der Mitteilung.
Kein Notfallfahrplan beim HVV – zu hohes Sicherheitsrisiko
Nicht einmal einen Notfallfahrplan werde es deshalb voraussichtlich geben. Das begründet die Hochbahn vor allem mit einem zu hohen Sicherheitsrisiko, "wenn sich Fahrgäste mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsangebot in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln".
Deshalb rät das Unternehmen allen Fahrgästen, die nicht auf eine Fahrt an diesem Tag verzichten können, auf S-Bahnen und die Buslinien der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) auszuweichen. "Beide Unternehmen sind nicht von den Streiks betroffen", stellt die Hochbahn klar. Mit Streikende am Donnerstag soll der Betrieb dann wieder planmäßig aufgenommen werden.
Dritte Verhandlungsrunde mit Verdi am Donnerstag
Verdi verlangt für die Beschäftigten monatlich 600 Euro mehr Lohn. Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft soll der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Zudem sollen Azubis monatlich zusätzlich 258 Euro und ein kostenloses Profiticket für den öffentlichen Nahverkehr erhalten.
Die Arbeitgeberseite hat nach Gewerkschaftsangaben in der zweiten Verhandlungsrunde bei einer Laufzeit von 21 Monaten rückwirkend zum 1. Januar eine Erhöhung um 4,5 Prozent und zum 1. Januar 2024 eine Erhöhung der Tabelle um 130 Euro angeboten. Hier lesen Sie mehr dazu.
Angesichts dieses "nachmals verbesserten Angebots", wie es in der Mitteilung von Dienstag heißt, und der für Donnerstag vereinbarten dritten Verhandlungsrunde könne die Hochbahn "den angekündigten Warnstreik nicht nachvollziehen" und fordert Verdi daher auf "in der kommenden Runde konstruktiv an einer Lösung für das Unternehmen und alle Mitarbeitenden mitzuarbeiten."