t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Amoktat bei Zeugen Jehovas: Opfer starben, während sie den Notruf riefen


Amoktat bei Zeugen Jehovas
Menschen starben, als sie mit dem Notruf telefonierten

Von t-online, pas

Aktualisiert am 12.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Leitstelle der Feuerwehr (Archivbild): Sogenannte Calltaker der Feuerwehr erreichten während der Amoktat bei den Zeugen Jehovas in Hamburg zahlreiche Anrufe.Vergrößern des BildesEine Leitstelle der Feuerwehr (Archivbild): Sogenannte Calltaker der Feuerwehr erreichten während der Amoktat bei den Zeugen Jehovas in Hamburg zahlreiche Anrufe. (Quelle: teutopress GmbH/imago images)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Laut eines Berichts erlebten die Mitarbeiter der Notrufzentrale die Amoktat bei den Zeugen Jehovas in Hamburg nah mit. Einige Menschen seien am Telefon gestorben.

Am Donnerstagabend um 21.04 Uhr schrillten bei Feuerwehr und Polizei in Hamburg die Telefone. Es war der Abend, als Philipp F. die Amoktat im Gemeindehaus der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf beging und sieben Menschen und anschließend sich selbst erschoss. Laut eines Berichts der "Hamburger Morgenpost" (Mopo) erlebten die sogenannten Calltaker, die Menschen, die Notrufe entgegennehmen, die grausamen Momente direkt mit.

Einer, der der Zeitung seine Erlebnisse schildert, ist Stefan S.: Der 37-Jährige arbeite demnach seit mehreren Jahren in der Einsatzzentrale der Feuerwehr – Alltagsgeschäft, könnte man meinen. Doch die Anrufe an diesem Donnerstagabend hätten laut ihm alles bisher erlebte in den Schatten gestellt. "Binnen Sekunden waren alle Abfrageplätze mit Notrufen beschäftigt. Sie kamen ausschließlich aus der Deelböge, einer dramatischer als der andere“, sagt S.

"Hallo, hören Sie mich noch?!"

Oft sei die Verbindung abgerissen oder die Stimme am Hörer antwortete nicht mehr. Vermutlich seien einige Menschen erschossen worden, während sie am Telefon um Hilfe flehten, berichtet die Mopo. Ein jüngerer Kollege von S. habe immer wieder in sein Headset gerufen: "Hallo, hören Sie mich noch?!".

Stefan S. habe selbst hektisch versucht, immer wieder zurückzurufen, wenn bei ihm eingegangene Notrufe abbrachen – vergeblich. "Es nahm niemand mehr ab.", so S. Insgesamt soll sich die Szene zehn Minuten in der Zentrale abgespielt haben – insgesamt 40 Notrufe sollen eingegangen sein. Auch Anwohner hätten sich gemeldet. "Wir haben alles, was wir an Rettungswagen hatten, losgeschickt", sagt S., der auch am Samstag noch unter Schock stand.

Auch am dritten Tag nach der Amoktat mit Toten und Verletzten in den Räumen der Zeugen Jehovas in Hamburg setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort. Zwar soll der 35 Jahre alte Philipp F. die Hamburger Gemeinde vor eineinhalb Jahren freiwillig verlassen haben, aber offenbar nicht im Guten: Hamburgs Polizeipräsident Meyer sagte, es gebe Hinweise auf einen Streit "möglicherweise aus dem Bereich der Zeugen Jehovas".

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website