König Charles III. in Hamburg: Nur vier Frauen stehen seiner Gästeliste

Wenn König Charles und Bundespräsident Steinmeier über die Elbe schippern, sind ausgewählte Wirtschaftsvertreter und Experten mit an Bord. t-online kennt einige der Namen.

Wer an der Bootsfahrt mit König Charles III. teilnehmen darf oder nicht, hat der Hamburger Senat in Absprache mit der britischen Botschaft entschieden. Herausgekommen ist eine Liste mit hochrangigen deutschen und britischen Unternehmern – nach Informationen von t-online haben es jedoch nur wenige Frauen auf die Gästeliste geschafft.

Vor der Kulisse des Hamburger Hafens wollen die Staatsoberhäupter mit den Experten die Themen grüne Energie und Hafenentwicklung diskutieren. Währenddessen besuchen ihre Gemahlinnen eine Grundschule in der Hamburger Innenstadt.

Diese Unternehmer können mit König Charles sprechen

Nach t-online-Informationen haben 37 Personen zugesagt, an der Bootsfahrt mit König Charles und dem Bundespräsidenten teilzunehmen. Die Gästeliste besteht aus Führungskräften der Tourismus-, Logistik- und Energiebranche.

Mit von Partie ist zum Beispiel Christian Heine, der seit Januar 2022 die Hamburger Energiewerke leitet. Christian Bruch kommt ebenfalls aus der gleichen Branche. Er ist der Vorstandsvorsitzende der Siemens Energy AG.

Für Helge Heegewaldt wird es das zweite Regierungsgespräch innerhalb weniger Tage sein. Laut einer Pressemitteilung traf er bereits am Donnerstag Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, um mit ihm Entwicklungen im Bereich Offshore Windenergie zu besprechen. Heegewaldt leitet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Nun darf er sich auch mit König Charles III. und dem Bundespräsidenten persönlich austauschen.

Experten zur Zukunft der maritimen Wirtschaft anwesend

Carlos Jahn ist Professor an der Technischen Universität Hamburg und leitet außerdem das Institut für Maritime Logistik sowie das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen. Da er seit vielen Jahren die Zukunft des maritimen Handels erforscht, könnte er mit dem König über künftige autonome Containerschiffe sprechen.

Ebenfalls Experte für smarte Häfen ist Ulrich Baldauf. Bei der Hamburg Port Authority – zuständig für Hafenplanung und -entwicklung – verantwortet er als IT-Stratege eigene Projekte.

"Einhorn"-Mitbegründer Stuart Jackson reist wohl aus London an

Um die deutsch-britische Veranstaltung zu vervollständigen, werden auch Unternehmer aus Großbritannien erwartet. Unter anderem soll Calum McConnell kommen. Als Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft von "ITM Power" repräsentiert er ein britisches Unternehmen, das sich selbst auf seiner Website als führend in grüner Wasserstofftechnologie beschreibt.

Eine Vielzahl der Unternehmen, die am Freitag vertreten sein werden, gehört zu Konzernen. Eine Ausnahme bildet hier Stuart Jackson und sein Tech-Start-up "Octopus Energy", das laut Medienberichten als "Einhorn" gewertet wird. Ursprünglich in Großbritannien gegründet, hat es mittlerweile auch nach Deutschland expandiert und wirbt damit, seine Kunden mit grüner Energie zu versorgen.

Hamburg: Nur vier Frauen bei der Bootsfahrt dabei

In der Liste der männlichen Unternehmer und Experten muss man nach weiblichen Gästen suchen. Nach Informationen von t-online werden nur vier Frauen bei der Bootsfahrt am Freitag anwesend sein, darunter Irina Lucke, Vorstandschefin von Omexon. Sie arbeitet zu erneuerbaren Energien in Offshore-Regionen. Außerdem ist Angela Titzrath dabei, die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Wybcke Meier vertritt die Kreuzfahrtbranche als Chefin des Tourismuskonzerns Tui Cruises.

Auf Nachfrage beim Hamburger Senat, wieso offenbar fast nur Männer bei der Bootsfahrt anwesend sein werden, hieß es: "Die Personen wurden thematisch in Abstimmung mit der deutschen und der britischen Seite ausgewählt."

Die gesamte Reise des britischen Königshauses dreht sich rund um die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Schon als britischer Thronfolger machte sich König Charles III. für diese Themen stark. Am Donnerstag wird er zum Beispiel das Ökodorf Brodow in Brandenburg besuchen.