2. Fußball-Bundesliga: FC St. Pauli verzichtet auf Autos und appelliert an Fans

Das Millerntor in Hamburg liegt mitten im gedrängten Viertel St. Pauli. Fußballfans sollen deshalb das Auto stehen lassen, der Zweitligist will mit gutem Beispiel vorangehen.

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) haben für Samstag zu einem autofreien Spieltag aufgerufen. Die Besucher des Heimspiels gegen Jahn Regensburg (13 Uhr) sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad ans Millerntor kommen. Nach dem Spiel gegen den SV Sandhausen Mitte September vergangenen Jahres ist es der zweite autofreie Spieltag in dieser Saison. Auch bei der zweiten Auflage wird das Team vom Millerntor mit einem E-Bus in das Stadion gefahren.

Der Verein spricht nach eigenen Angaben mit der Hamburger Hochbahn und der S-Bahn Hamburg über eine Lösung, um ein ÖPNV-Ticket möglicherweise mit Eintrittskarten für das Millerntor zu kombinieren. Tjarks sieht den autofreien Spieltag im Zusammenhang mit der verkehrspolitischen Gesamtsituation im Stadtteil. "Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner von St. Pauli beispielsweise sagen, wir hätten gerne mehr Grün und weniger Verkehr, dann rennen sie bei uns offene Türen ein", sagte der Politiker in einem Podcast des Clubs.

Nach Aussage des FC St. Pauli kommen bereits 55 Prozent der Stadionbesucher mit dem ÖPNV zu den Heimspielen, 18 Prozent kämen mit dem Auto, 15 Prozent mit dem Rad und 13 Prozent zu Fuß. Präsident Oke Göttlich betonte die Verantwortung des FC St. Pauli, das Viertel möglichst wenig zu belasten.