Gefängnis in Lübeck: Deshalb bekommen die Knackis nun Fluchttreppen

Diese Maßnahme klingt ungewöhnlich: Ein Gefängnis erhält Fluchttreppen – für die Insassen. Der Vorgang hat jedoch seine Gründe.

Die neuen Bauten sorgen für Aufsehen bei den Anwohnern: Von denen sich wohl mancher nun um seine Sicherheit sorgt. In Lübeck ist an der örtlichen Justizvollzugsanstalt (JVA) in diesen Tagen eine Fluchttreppe für die Insassen gebaut worden – nicht für den täglichen Gebrauch, sondern für den Fall eines Feuers.

Die "Lübecker Nachrichten" berichten, dass das Justizministerium von Schleswig-Holstein den Einbau von insgesamt sechs Rettungstreppenhäusern auf dem Gelände der JVA plant. An einem Haus steht eine solche Treppe demnach bereits. In den nächsten zwölf Monaten sollen die anderen Fluchttreppen gebaut werden.

Dem Bericht zufolge verursacht das Bauprojekt Kosten von rund fünf Millionen Euro. Was ein wenig kurios klingt, hat einen ernsten Hintergrund: In den vergangenen Jahren hatte es in der JVA mehrfach gebrannt. Einige Insassen und Mitarbeiter erlitten leichte Verletzungen.

Das Gefängnis in Lübeck, das auch Lauenhof genannt wird, ist die zweitgrößte Haftanstalt in Schleswig-Holstein. Es hat 399 Haftplätze für Männer und weitere 39 Haftplätze in der Sozialtherapie.