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Hamburg: Beliebte Sehenswürdigkeit "Die Fenster" – Nur ein Internet-Scherz


"Man muss es selbst erlebt haben"
Hamburgs beliebteste Sehenswürdigkeit – nur ein Scherz

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 28.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Fotos und Sternebewertung der angeblichen "historischen Sehenswürdigkeit" bei Google: Die Rezensenten sind aus dem Häuschen.Vergrößern des BildesFotos und Sternebewertung der angeblichen "historischen Sehenswürdigkeit" bei Google: Die Rezensenten sind aus dem Häuschen. (Quelle: Screenshot)
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Diese "Installation" schlägt den Michel, die Elbphilharmonie und das Miniatur Wunderland. So beliebt wie "Die Fenster" ist keine andere Sehenswürdigkeit in Hamburg.

Bei Google schwärmen die Rezensenten. "Die Fenster" werden bei der Suchmaschine als "historische Sehenswürdigkeit in Hamburg" ausgewiesen, und die Besucher sind ganz begeistert. Seit zwei Jahren schreiben Menschen kurze Bewertungen über den Ort – und bisher hat noch ausnahmslos jeder fünf Sterne hinterlassen.

Da können weder Michel noch Elbphilharmonie (beide 4,6 Sterne) mithalten. Auch das Miniatur Wunderland bleibt mit durchschnittlich 4,8 Sternen zurück.

Bezirksamt Hamburg-Nord klärt auf

Die Rezensenten stellen "Die Fenster" in eine Reihe mit der Sixtinischen Kapelle im Vatikan und den Pyramiden von Gizeh, von einem "architektonischen Meisterwerk" ist die Rede. Ein User schreibt: "Ich schäume über vor nie versiegender Freude."

Allerdings handelt es sich bei den Lobeshymnen für "Die Fenster" wohl um typischen Internet-Humor. Denn in Wahrheit ist die angebliche "Installation" in Groß Borstel nichts als eine schnöde Lärmschutzwand, wie das Bezirksamt Hamburg-Nord nun auf Anfrage des "Hamburger Abendblatts" erklärte.

Google-Rezensent lobt "Sichtachsen auf Oberleitungen"

Auf einer Länge von 800 Metern wurden Steine in Gitter gefüllt, um das Wohnquartier Tarpenbeker Ufer akustisch von Industrielärm in der Nachbarschaft abzuschirmen. Die drei Fenster in dieser Wand würden ein Angebot darstellen, so das Bezirksamt, "statt auf eine Lärmschutzwand auf die Gleise der Güterumgehungsbahn und darüber hinaus ins Gewerbegebiet Nedderfeld schauen zu können".

Der Ausblick ist den Rezenseten im Netz auch nicht verborgen geblieben. "Durch die besonders gewählten Sichtachsen auf die Oberleitungen wird der Raum "Schiene" dem Betrachter nahe gebracht", schreibt zum Beispiel einer. "Der begabte Künstler möchte dadurch das Verkehrsmittel Bahn greifbar machen."

"Symbol für die nötiggewordene menschliche 'Einsperrung'"

Ein weiterer Autor schlägt eine andere Interpretation vor: "Man muss es selbst erlebt haben", schreibt er. "Die Fenster" seien ein "überwältigendes Kunstwerk, dass sich am Rande der Realität bewegt", einnehmend und einschüchternd zugleich – ein "Symbol für die nötiggewordene menschliche 'Einsperrung' in Räumen mit geschlossenen Fenstern während des Corona-Jahrs 2020".

Praktische Tipps gibt es auch: "Wer kann, dem empfehle ich einen Urlaubstag unter der Woche zu nehmen", schreibt jemand über "Die Fenster". "Der Andrang am Wochenende ist enorm, sodass es in der Straße immer wieder zu Verkehrschaos kommt." Alternativ empfehle er eine Anreise durch einen nahe gelegenen Kleingartenverein oder eine Wanderung "entlang der längsten Sackgasse Hamburgs, um ans Ziel zu gelangen". Fazit: "Es lohnt sich!"

Verwendete Quellen
  • Google-Bewertungen für "Die Fenster"
  • abendblatt.de: "Hamburgs unbekannteste Sensation? So schwärmt das Netz"
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