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"Letzte Generation" auf Sylt: Aktivisten beschmieren Bar von Luxushotel


"Letzte Generation" auf Sylt
Aktivisten besprühen Bar in Luxushotel mit Farbe

Von afp, igö, mkr

Aktualisiert am 09.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Bar des Hotel "Miramar" auf Sylt: Die Höhe des Schadens durch die Farbattacke ist noch unklar.Vergrößern des BildesDie Bar des Hotel "Miramar" auf Sylt: Die Höhe des Schadens durch die Farbattacke ist noch unklar. (Quelle: Aurora Sylt / Georg Supanz)

Die "Letzte Generation" setzt ihren Protest auf Sylt fort: Nach einem Farbanschlag auf einen Privatjet haben die Klimaaktivisten nun in einem Hotel zugeschlagen.

Anhänger der Gruppe "Letzte Generation" haben in Anspielung auf den Smog in New York in der Bar eines Luxushotels auf der Insel Sylt orange Farbe versprüht. "Wir markieren Orte und Symbole maßlosen Überkonsums", erklärte der Aktivist Hendrik Frey laut einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung.

"Wir können nicht warten, bis die Flammen auch die Reichen in ihren Luxusresorts erreichen und sie zum Umlenken bewegen", fügte er hinzu. Rauch von den schlimmen Waldbränden in Kanada hat in den vergangenen Tagen zu einer massiven Luftverschmutzung an der US-Ostküste geführt und unter anderem New York in apokalyptisch wirkenden Dunst gehüllt.

Sylt: Polizei nimmt vier der sechs Aktivisten fest

Auf Sylt soll sich nun folgendes abgespielt haben: Nach Angaben der Polizei betraten um kurz vor 19 Uhr sechs Personen im Alter von 19 bis 63 Jahren das Hotel "Miramar" in Westerland. Sie beschmierten demnach die Wände im Foyer sowie in der Bar mit Farbe aus Beuteln und Feuerlöschern. Wie hoch der dadurch entstandene Schaden ist, ist derzeit unklar.

Vier der sechs Aktivisten ließen sich demnach von den Beamten der Sylter Polizei "widerstandslos" festnehmen. Sie seien zum Polizeirevier gebracht worden. Außerdem seien die Personalien der beiden anderen Personen aufgenommen worden – eine von ihnen habe laut Polizei zu der Gruppe gehört, die einen Privatjet am Flughafen Sylt mit oranger Farbe besprüht hat.

"Letzte Generation": Reiche Menschen vor allem verantwortlich

"Reichtum und CO2-Ausstoß geht Hand in Hand", betont die Klimagruppe und verweist darauf, dass ein Prozent der Menschheit, das die reichsten Menschen umfasst, etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen verursache. "Wenige Superreiche befeuern die Katastrophe mit ihren Luxusemissionen", kritisierte die Aktivistin Judith Beadle.

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Am selben Tag war eine Aktivistin der Klimaschutzgruppe nach einer Protestaktion an der Hamburger Universität wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt worden. Vor fast einem Jahr hatten Vertreter der "Letzten Generation" das "Audimax" von außen mit einer schwer zu entfernenden Farbe besprüht, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.

Andauernde Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert regelmäßig die Forderungen und Methoden der "Letzten Generation". "Nicht ankleben, sondern anpacken", sagte er kürzlich mit Blick auf die Aktivisten, die sich auf Straßen festkleben, um ihrer Forderung nach entschiedenerem Klimaschutz Nachdruck zu verleihen.

Bei einer anderen Gelegenheit hatte Scholz die Aktionen der "Letzten Generation" als "völlig bekloppt" bezeichnet. Von anderen Prominenten bekommt die Gruppe hingegen Rückendeckung. So sagte Sänger Herbert Grönemeyer bei einem Konzert: "Wir sollten stolz sein, dass wir endlich hier eine Generation haben, die uns ein bisschen Feuer unterm Hintern macht."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Flensburg vom 8. Juni 2023
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