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Hamburg: Bund der Steuerzahler kritisiert hohe Grundsteuer


Bund der Steuerzahler kritisiert
Preis-Schock: Grundsteuer in Hamburg mit Abstand am teuersten

Von t-online, kg

Aktualisiert am 19.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Einfamilienhaus in Hamburg (Archivbild): Die Wohnnebenkosten sind im Jahr 2023 auch hier gestiegen.Vergrößern des BildesEinfamilienhaus in Hamburg (Archivbild): Die Grundsteuer ist in Hamburg in ganz Deutschland am höchsten. (Quelle: Henning Angerer /imago-images-bilder)

Preishammer für Hamburger Immobilienbesitzer: In keiner anderen Stadt liegen die Kosten für die Grundsteuer so hoch. Nur eine andere Großstadt ist ähnlich teuer.

Wer in Hamburg in einer eigenen Immobilie lebt, muss tief in die Tasche greifen – vor allem für die Grundsteuer. Bei einem Einfamilienhaus aus dem Jahre 2016, mit 120 Quadratmeter Wohnfläche und 300 Quadratmeter Grundstücksfläche, werden 1.050 Euro für die Grundsteuer fällig. Das ergaben Berechnungen vom Bund der Steuerzahler, die aktuell im "Wohnnebenkosten-Vergleich" veröffentlicht wurden.

In keiner anderen Stadt ist der Grund, auf dem die Immobilie steht, so teuer besteuert wie in Hamburg. In Erfurt würde für das Einfamilienhaus-Beispiel nur 319 Euro fällig werden. Die Durchschnittsgrundsteuer liegt bei 578 Euro. Selbst München, bekannt als teure Wohnstadt, verlangt nur rund 450 Euro.

Nur in West-Berlin müssen Hausbesitzer ähnlich viel bezahlen, auch dort liegt die Grundsteuer über der 1.000-Euro-Marke.

Der Bund der Steuerzahler hat für das aktuelle Ranking die üblichsten Wohnnebenkosten verglichen. Als Basis wurden die Daten von 2016 bis 2024 ausgewertet. Der Musterhaushalt in dem 120qm-Haus umfasst drei Personen. Geprüft wurden die Kosten für Wasser und Abwasser, Müll, aber auch für den Rundfunkbetrag. "Die ständig steigenden Wohnnebenkosten belasten die Bürger. Ein wesentlicher Kostentreiber ist dabei der Staat selbst", kritisieren die Steuerwächter. Die hohen Abgaben würden das Wohnen verteuern und die Schaffung neuen Wohnraums erschweren.

Grundsteuerreform kommt 2025

Insgesamt liegt Hamburg auf Platz 2 beim Kostenranking. Nur Bremen ist noch teurer für Hausbesitzer. Ab 2025 kommt die Grundsteuerreform. Für Hamburger bedeutet das neue Hebesätze. Teuer wird es für Grundstückseigner, die Flächen unbebaut lassen – hier werde künftig 8.000 Prozent fällig. Ansonsten würde für die meisten Immobilienbesitzer der Hebesatz der Grundsteuer B von 540 auf 975 Prozent steigen, allerdings soll es Ausnahme und Härtefallregelungen geben.

Die CDU kritisiert den Vorstoß als zu teuer für Hausbesitzer. Der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, glaubt das nicht. "Grundsätzlich, und das gehört zur Wahrheit dazu, wird durch die Reform die Grundsteuer in sehr guten Lagen eher steigen – und in nicht so guten Lagen möglicherweise sinken", so Breitner zum "NDR".

Der Bund der Steuerzahler ist ein Verein, der sich für geringere Steuerzahlungen und dem Abbau von Bürokratie verschrieben hat. Er bildet nicht die Allgemeinheit der Steuerzahler ab, sondern vertritt vorrangig die Interessen von kleineren Unternehmen, Freiberuflern und Besserverdienern, urteilt Lobby Control.

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