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Marburg-Virus in Hamburg? Fragen und Antworten zu dem Vorfall


Fragen und Antworten zu dem Vorfall
Marburg-Virus? Das ist am Hauptbahnhof passiert

Von dpa, t-online, cch

Aktualisiert am 03.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Verdacht auf Marburg-Virus in HamburgVergrößern des Bildes
Blick auf den Eingang zum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Der 26-Jährige befindet sich in einem Spezialbereich für hochkontagiöse Infektionserkrankungen. (Quelle: Bodo Marks/dpa/dpa-bilder)

Ein Medizinstudent sorgt nach seiner Rückkehr aus einem ruandischen Krankenhaus für Aufregung in Hamburg. Hat sich der Mann mit einer gefährlichen Krankheit infiziert?

Ein Medizinstudent ist am Mittwochabend mit dem Zug in Hamburg angekommen. Es bestand der Verdacht, dass er sich zuvor in Ruanda mit dem Marburg-Virus angesteckt hatte. Dies hat sich nicht bestätigt, wie die Hamburger Sozialbehörde am Donnerstagvormittag bekannt gab (Mehr dazu lesen Sie hier). Fragen und Antworten zu dem Vorfall.

Was war passiert?

Ein Medizinstudent hat in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt werden. Der Student hatte dort um den 25. September zweimal Kontakt mit einer infizierten Person. Laut eigenen Angaben trug er dabei eine angemessene Schutzausrüstung, teilte die Sozialbehörde mit.

Der laut Medienberichten 26-Jährige reiste mit seiner Partnerin mit dem Flugzeug nach Frankfurt und von dort am Mittwoch mit dem ICE nach Hamburg. Unterwegs informierte er Ärzte in der Hansestadt und äußerte die Sorge, dass er sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert haben könnte.

Welche Symptome zeigte der Medizinstudent?

Laut Medienberichten soll der 26-Jährige grippeähnliche Symptome gezeigt haben. Die Sozialbehörde stellte am Donnerstag klar: Der Student hatte zu keinem Zeitpunkt dem Krankheitsbild des Marburg-Virus entsprechende Beschwerden oder Symptome. Seine Begleitperson weise leichte Symptome eines anderen Krankheitsbildes auf.

Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen.

Was ist am Hauptbahnhof Hamburg passiert?

Das Gesundheitsamt entschied am Mittwoch, den Studenten und seine Begleitung noch am Hauptbahnhof Hamburg zu isolieren. Die Bundespolizei sperrte daraufhin zwei Gleise ab, die Feuerwehr rückte mit einem Infektions-Rettungsfahrzeug an und brachte beide in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Dort wurden sie auf das Marburg-Virus getestet.

Wo befindet sich der Student nun?

Der Student befindet sich aktuell noch in einem Spezialbereich für hochkontagiöse Infektionserkrankungen im UKE, so die Sozialbehörde. Er werde zur eigenen Sicherheit bis zum Ende der Inkubationszeit, die bis zu 21 Tage dauern kann, beobachtet. Auch die Begleitperson soll bis Sonntag weiterhin im UKE beobachtet werden.

Hat der Student weitere Menschen angesteckt?

Nein. "Eine Gefährdung Dritter kann durch die negative Testung und die fehlende Symptomatik während der Reise ausgeschlossen werden", teilte die Sozialbehörde mit. Die negative Testung zeige, dass keine Viren vorhanden waren. Weder für die Reisenden, die mit dem Studenten im Flugzeug saßen, noch für jene, die mit ihm im ICE saßen, bestand das Risiko einer Infektion mit dem Marburg-Virus.

Wie viele Menschen sind in Ruanda mit dem Virus infiziert?

Die Gesundheitsbehörden in Ruanda hatten den Ausbruch der hochgefährlichen Viruserkrankung Ende September bekannt gegeben. Bei 36 Menschen in dem afrikanischen Land wurde das Virus bisher nachgewiesen. Elf Patienten sind mittlerweile gestorben, 25 sind isoliert und werden behandelt.

Woher hat das Marburg-Virus seinen Namen?

Den weltweit ersten bekannten Ausbruch der Krankheit gab es nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde WHO in Deutschland. 1967 infizierten sich in Marburg 29 Menschen, von denen sieben starben. Deshalb trägt das bis dahin nicht bekannte Virus auch den Namen der mittelhessischen Stadt.

Wie verbreitet sich das Virus?

Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter wie Blut an und nicht über die Luft. Laut Sozialbehörde ist auch eine Übertragung durch "direkten engsten Kontakt von Haut oder Schleimhaut" möglich. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage.

Wie tödlich ist das Marburg-Virus?

Bei den bisherigen Ausbrüchen des Marburg-Virus starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde)
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