Angebote überlaufen Hamburgs Linke fordern mehr Long-Covid-Ambulanzen
Die Patientenzahlen gehen in die Tausende, die Behandlungsmöglichkeiten sind ausgelastet: In Hamburg wird mehr Hilfe für Long-Covid-Betroffene gefordert.
Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert vom rot-grünen Senat mehr und bessere Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten für Long-Covid-Patienten. Die interdisziplinären Ambulanzen in der Stadt müssten ausgebaut und für Menschen, die am sogenannten Fatigue-Syndrom leiden, auch ohne nachgewiesene Corona-Infektion zugänglich gemacht werden, heißt es in einem Antrag für die Bürgerschaft, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Zudem solle sich der Senat für den Ausbau der Ärzte-Fortbildung in Sachen Fatigue-Syndrom einsetzen und im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit das Verständnis und die Akzeptanz für Betroffene erhöhen. "Die meisten Menschen genesen nach einer Infektionserkrankung ohne weitere Folgen – andere wiederum fühlen sich anhaltend erschöpft", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linken, Deniz Celik, der dpa.
Senat: Fast 10.000 neue Patienten pro Jahr in Hamburg
1.700 bis 2.200 Patienten würden pro Quartal in Hamburg mit der Diagnose Long Covid behandelt, wie seine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat ergeben habe. "Hinzu kommen all diejenigen, die schon vor Corona an dem sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom litten."
- Aus dem Leben einer Long-Covid-Patientin: "Ich bin raus aus der Welt"
Zwar gebe es in Hamburg mittlerweile Behandlungsmöglichkeiten für Long-Covid, "diese sind aber in der Regel überlaufen und führen nicht einmal mehr eine Warteliste oder sind für Betroffene ohne nachgewiesene Corona-Infektion nicht zugänglich", sagte er. Laut Senatsantwort wurde die Warteliste der Long-Covid-Ambulanz in der Asklepios Klinik Nord bereits im vergangenen April geschlossen, "da absehbar alle Kapazitäten ausgelastet sind".
Betroffene seien in der Regel schwer belastet, sagte Celik. "Wir müssen uns klar machen: Wenn jemand chronisch erschöpft ist, hat dies erhebliche Auswirkungen auf das Leben. Das Mindeste was man für Betroffene tun kann, ist der Ausbau von interdisziplinären Ambulanzen."
- Nachrichtenagentur dpa