Wie die Hamburger Tafel Bedürftigen weiterhin helfen kann
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Die Tafel versorgt pro Woche rund 20.000 Menschen in Hamburg. Um das Hilfsangebot aufrechtzuerhalten, ist die Einrichtung vor allem auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Doch nicht nur Geld wird benötigt.
In der Weihnachtszeit richten sich oft viele Blicke auf die Arbeit von Wohltätigkeitsorganisationen. Eine ist etwa die Hamburger Tafel. Der Verein unterstützt seit 1994 bedürftige Menschen mit überschüssigen Nahrungsmitteln aus dem Handel. Die Tafel sammelt die Lebensmittelspenden bei den Partnern ein und verteilt sie an rund 65 soziale Einrichtungen in Hamburg. Somit versorgen sie allein an den Ausgabestellen pro Woche 20.000 Menschen. Finanziert wird die Arbeit der Tafel ausschließlich über Spenden.
Auch Helfer brauchen Hilfe
"Ich weiß, dass gerade zu dieser Jahreszeit sehr viele Organisationen um Aufmerksamkeit und Spenden bitten", sagt Julia Bauer, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Tafel. Dennoch sei es jetzt besonders wichtig, etwas Gutes zu tun. Die Hamburger Tafel könne ohne Spenden und Helfende nicht überleben.
Neben finanziellen Spenden gibt es viele andere Möglichkeiten, der Hamburger Tafel zu helfen: "Es gibt auch einige Aktionen in Supermärkten, die man unterstützen kann. Da werden Tüten gepackt, mit einem bestimmten Wert. Da ist dann zum Beispiel ein kleines Weihnachtsessen zusammengestellt. Diese Spenden kommen zu 100 Prozent bei uns und dann bei den Bedürftigen an", erzählt Julia Bauer.
Am wichtigsten sind Zeitspenden
Was aber laut Julia Bauer am wichtigsten ist, sind Zeitspenden. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wären die 3.000 Kilometer, die die 40 Tonnen Lebensmittel pro Woche in Hamburg zurücklegen, gar nicht möglich. Neben Fahrerinnen und Fahrern werden aber auch Helfer gesucht, die Sachspenden sortieren, Spenden von großen Firmen annehmen und aufteilen oder die Lebensmittel mit verteilen. "Es ist egal, wie viel oder wie wenig Zeit man hat. Hauptsache wir können uns bei einer festen Zusage auch auf die Helfer verlassen", sagte Bauer.
Doch nicht nur mit Geld- oder Zeitspenden an die Hamburger Tafel kann man etwas bewirken: "Das 'Gute tun' im Winter muss ja auch nicht immer über uns laufen", sagt die Hamburger-Tafel-Vorsitzende. "Ich möchte allen Menschen nochmal mitgeben, mit offenen Augen durch die Straße zu laufen." Denn es gibt genügend Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind oder gerne wen zum Reden hätten.
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Wie man aufeinander zugehen könnte, dafür hat Bauer auch einen Tipp: "Manchmal ist es für beide Seiten schöner, wenn man zum nächsten Bäcker geht, einen heißen Kakao besorgt und sich fünf Minuten Zeit nimmt und auch nach dem Namen der betroffenen Person fragt."
- Interview mit Julia Bauer
- Eigene Recherche