Der Verband der norddeutschen Wohnungsunternehmen (VNW) empfiehlt den Umbau von Büros zu Wohnungen. Infolge der Corona-Pandemie, zunehmender Digitalisierung und mobilen Arbeitens werde der Bedarf an Gewerbeimmobilien sinken, erklärte Verbandsdirektor Andreas Breitner am Mittwoch. Besonders Hotel-, Handels- und Büroimmobilien würden davon betroffen sein.
Die Schaffung bezahlbaren Wohnraum biete auf viele Jahrzehnte hinaus eine sichere Einnahmequelle. "Allerdings müssten Immobilienfonds sich von Renditefantasien verabschieden", meinte Breitner. Die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnimmobilien wäre aus seiner Sicht auch aus Gründen des Klimaschutzes sinnvoll. "Die notwendige Infrastruktur für die Gebäude, die Anbindung an den ÖPNV und umliegende Geschäfte sind vorhanden." Es müssten auch keine neuen Flächen versiegelt werden.
Zugleich könne der Verödung der Innenstädte entgegengewirkt werden. Den Kommunen legte Breitner nahe, die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnimmobilien zu befördern. "Sie sollten bestehende Bebauungspläne überprüfen und gegebenenfalls so anpassen, dass die Nutzung des Quartiers für Wohnraum erlaubt wird."
Der VNW vertritt nach eigenen Angaben in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein 389 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. Sie verwalten demnach 742 000 Wohnungen, in denen rund 1,5 Millionen Menschen leben.