Bis vor einigen Wochen konnte das Sankt Pauli Museum in Hamburg noch besucht werden. Wegen einer Insolvenz musste es schließen. Nun gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Nach der Insolvenz des Betreibervereins stand das berühmte Hamburger Sankt Pauli Museum zuletzt vor dem Aus. Nun will Museumsgründer und Kiez-Fotograf Günter Zint das Museum mit einer Stiftung retten. "Es steht fest, dass es eine Stiftung geben wird. Das ist alles am Laufen. Wir hatten schon Gespräche mit der Kulturbehörde und mehrere Zusagen von Geldgebern", sagte Zint am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Mit der Stiftung, in dessen Vorstand und Beirat auch zwei Kinder Zints sitzen sollen, könne das Museum zunächst erhalten bleiben. "Wir brauchen mindestens 50.000 Euro und haben schon Zusagen über mehr Geld", sagte Zint weiter. Ob auch Panik-Rocker Udo Lindenberg Geld geben werde, stehe noch nicht fest. "Aber er hatte schon angerufen und gefragt, ob er helfen kann." Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Die Entwicklung von St. Pauli
Wenn alles klappt, könne die "Günter Zint-Stiftung" ihre Arbeit schon im Februar 2021 aufnehmen. Sie soll vor allem dafür Sorge tragen, dass Zints Werke, Fotos und Sammlungen aufbereitet und bewahrt werden, wie er auf Facebook schreibt. Bis dahin betreibt Zint das Museum selbst und es bleibt in seinen Räumen am Nobistor erhalten – wegen des bis 10. Januar anhaltenden Teil-Lockdowns aber geschlossen. Der Vermieter verzichtet Zint zufolge derzeit auf die Miete.
Bis vor wenigen Wochen hatte der Verein St. Pauli Museum e.V. das Museum betrieben. Der ehrenamtliche Vorstand musste allerdings den Verein auflösen und Insolvenz anmelden. Hintergrund war, dass die Herausforderungen zu groß geworden sind und sich kein neuer Vorstand für den vor rund 30 Jahren gegründeten Verein gefunden hat.
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Geleitet wird das Museum von der Historikerin Eva Decker, einer langjährigen Mitarbeiterin Zints. Das Museum zeigt unter anderem Exponate und Bilder, die die Entwicklung des Stadtteils St. Pauli bis zur Gegenwart illustrieren. Es war vor rund 30 Jahren in Anwesenheit von Beatles-Sänger Paul McCartney eröffnet worden.
- Nachrichtenagentur dpa