Hamburgs CDU-Landesvorsitzender hofft zur Bewältigung der Corona-Folgen auf Friedrich Merz als neuen Bundesvorsitzenden und ein schwarz-gelbes Bündnis nach der Bundestagswahl im September. Er nehme im Landesverband "eine sehr starke Zustimmung für Friedrich Merz wahr", sagte Christoph Ploß der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bundesparteitag, bei dem am kommenden Wochenende über die Nachfolge Annegret Kramp-Karrenbauers entschieden werden soll. "Ich gehe davon aus, dass eine deutliche Mehrheit der Hamburger Delegierten ihn beim Parteitag wählen wird." Die Elb-CDU stellt bei dem Online-Parteitag 16 von 1001 Delegierten.
Merz sei für die Zeit nach Corona der richtige Mann an der Spitze, sagte Ploß. So bringe der 65 Jahr alte Sauerländer "großen wirtschafts- und finanzpolitischen Sachverstand" mit und stehe "für einen zielgenauen Sozialstaat, der den Bedürftigen hilft". Die Pandemie führe zu einem großen Schuldenberg zu Lasten der jungen Generation. "Friedrich Merz ist derjenige unter den CDU-Kandidaten für den Parteivorsitz, der Generationengerechtigkeit am stärksten in seine politische Agenda integriert hat."
Für die Regierung in der Nach-Merkel-Ära wünscht sich der 35-jährige Konservative eine Zusammenarbeit mit der FDP. "Mein präferiertes Bündnis wäre Schwarz-Gelb. Aber wenn es dafür nicht reichen sollte, dann muss man natürlich mit anderen Parteien sprechen." Er traue Merz zu, "dass er auch jenseits der FDP sehr gut Brücken bauen kann".
Die CDU müsse sich aber klar zu ihren Grundwerten bekennen, sagte Ploß mit Blick auf mögliche schwarz-grüne Überlegungen, die vor allem Merz' Mitbewerber um den Vorsitz, dem Außenpolitiker Norbert Röttgen zugeschrieben werden. "Ich halte wenig davon, sich bei der inhaltlichen Aufstellung danach zu orientieren, was den Grünen oder anderen Parteien gefällt. Wir sagen als CDU klar, wofür wir stehen."