Hamburg: Frau betäubt und beraubt Trucker – Haftstrafe

Sieben Trucker hat eine Frau unter Drogen gesetzt und dann ausgeraubt. Nun wurde sie in Hamburg dafür zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Das Geld brauchte die Frau, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wegen schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung ist eine 56-jährige Frau am Dienstag vor dem Hamburger Landgericht zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt worden.

Die 3. Große Strafkammer sah es als erwiesen an, dass die Frau in acht Fällen zwischen Juni 2018 und September 2020 Männer zunächst mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln betäubt und dann ausgeraubt hatte. Das Gericht ordnete zudem an, dass die alkoholabhängige Frau nach Verbüßung von 18 Monaten Haft einen zweijährigen Aufenthalt in einer Entziehungsanstalt antreten soll. Gegen das Urteil ist eine Revision möglich.

Geständnis wirkte strafmildernd

Die Strafkammer blieb mit ihrem Urteil unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die sieben Jahre und sechs Monate Haft gefordert hatte. Die Verteidigung hatte eine mehrjährige Haft für angemessen gehalten. Strafmildernd habe sich das Geständnis der Frau ausgewirkt.

Die Frau, die demnach seit frühester Kindheit ein schweres Alkoholproblem hat und sich auch prostituiert hatte, sprach die Männer an, setzte ihre Opfer unter Drogen und raubte sie anschließend aus. Siebenmal waren Berufskraftfahrer in ihren Fahrzeugen betroffen. Ein Mann kam in seiner Wohnung zu Schaden. Beim gemeinsamen Konsum von Alkohol mischte die Frau in sieben Fällen Benzodiazepam und einmal Clonazepam in die Getränke, die der Vorsitzende Richter als "K.o.-Mittel" bezeichnete.

Den wehrlosen Männern wurden dann Bargeld, Mobiltelefone und Ausweispapiere gestohlen. Mit ihren Taten habe die Angeklagte ihren Lebensunterhalt bestritten, urteilte das Gericht. Nachdem ein Opfer die Frau wiedererkannt hatte, war sie festgenommen worden. Der Gesamtschaden wurde auf etwa 6.400 Euro beziffert.