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Bahnhöfe in Hamburg: Hauptbahnhof, Altona, Dammtor – so sah es früher aus


Eine Zeitreise
So sahen die bekanntesten Bahnhöfe in Hamburg früher aus

Von Vivian Schramm

Aktualisiert am 05.08.2021Lesedauer: 4 Min.
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Ansichtskarte vom Altona Hauptbahnhof aus 1899: Ein Jahr zuvor wurde der Bahnhof eröffnet.Vergrößern des Bildes
Ansichtskarte vom Altona Hauptbahnhof aus 1899: Ein Jahr zuvor wurde der Bahnhof eröffnet. (Quelle: http://www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH)

Dammtor, Altona, Hauptbahnhof – diese Bahnhöfe kennt wohl jeder Hamburger. In den vergangenen Jahrhunderten hat sich dort einiges getan. Ein Blick in die Vergangenheit.

Die Hansestadt Hamburg – eine Stadt, die mehr Brücken als Venedig und dazu noch den größten Seehafen Deutschlands hat. Immer mehr Handel, immer mehr Touristen. Dafür musste in Hamburg viel gebaut werden. Alte Hansetradition musste weichen, neue, moderne Baustile drängten in die Stadt.

Nicht nur die Häfen, auch Hamburgs Bahnhöfe wurden im Lauf der Zeit immer wieder erneuert. Der Hauptbahnhof, die Landungsbrücken und der Bahnhof Hamburg-Harburg gehören wohl zu den bekanntesten Bahnhöfen. Wohl jeder Hamburger weiß, wie diese heute aussehen. Doch nicht jeder kann sich an Bilder aus den vergangenen Jahrhunderten erinnern.

Ein Überblick über die Bahnhöfe der Perle an der Elbe.

Hamburg Dammtor

Der erste Bahnhof am Dammtor wurde 1866 eingerichtet, für die neue Verbindungsbahn zwischen Hamburg und Altona. Das damalige Bahngebäude wurde im Gründerzeitstil gebaut. Weil mehr Platz benötigt wurde, wurde das Gebäude aber bereits 1903 abgerissen.

Es wich für ein größeres Empfangsgebäude und eine größere Bahnhofshalle. Im gleichen Jahr wurde der Dammtorbahnhof feierlich von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.

Zwischen 1999 und 2002 wurde der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof umfangreich saniert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 24 Millionen Euro. Heute ist der Bahnhof mit etwa 55.000 Reisenden am Tag der drittgrößte in Hamburg.

Hamburg-Harburg

Der Bahnhof Harburg ist im Jahr 1847 für die Bahnstrecke Celle–Harburg entstanden. Später wurde er als Güterbahnhof genutzt, bevor er lange brach lag. Im Jahr 1872 wurde die Strecke nach Hamburg eröffnet und damit ein neuer Bahnhof gebaut. 17 Jahre später wurde der Bahnhof erneut ersetzt. Es entstand der Harburger Hauptbahnhof.

Bis 1927 behielt er seinen Namen, danach hieß er bis 1938 Harburg-Wilhelmsburg Hauptbahnhof. Seit dem 1. April dieses Jahres trägt er aber die heutige Bezeichnung: Bahnhof Hamburg-Harburg.

Lange wurde der Bahnhof Hamburg-Harburg nur von gewöhnlichen Zügen angefahren. Ab 1983 folgte die Einweihung der S-Bahn-Strecke Hamburg-Harburg, die von Gleichstromzügen befahren wurde. In 2003 musste der Bahnverkehr zudem wegen eines Millionenschadens durch einen Kabelbrand für mehrere Monate eingestellt werden.

Hauptbahnhof

Anstelle des heutigen Hamburger Hauptbahnhofs gab es im 19. Jahrhundert fünf Vorgängerbahnhöfe für diverse Strecken. Der Berliner Bahnhof wurde 1846 für die Strecke Berlin-Hamburg am Oberhafen eingerichtet. 1865 folgte der Lübecker Bahnhof von der Lübeck-Büchener Eisenbahn.

Der Bahnhof Klostertor wurde im Jahr 1866 der Endpunkt der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn. Der Venloer Bahnhof wurde 1872 erbaut. 20 Jahre später wurde er zum Hannoverschen Bahnhof umbenannt, da er Hamburg und Hannover miteinander verband. Der Zentralbahnhof entstand bis 1906 nördlich des Klostertor-Bahnhofes.

Im Zweiten Weltkrieg erhielt Letzterer eine Tarnabdeckung, die vor Luftangriffen schützen sollte. Trotzdem wurde er 1941 und 1943 durch Bomben so stark beschädigt, dass über einen Abriss des Gebäudes diskutiert wurde. Man entschied sich damals aber stattdessen für umfangreiche Sanierungen. Seit 1968 gibt es außerdem die beiden U-Bahnhöfe Hauptbahnhof Nord und Süd.

U-Bahnhof Rödingsmarkt

An dieser Stelle befand sich damals das sogenannte Rödingsmarktfleet. Dieses führte vom Mönckedammfleet zum Binnenhafen, wurde aber nach dem Großen Brand 1842 teilweise und 1886 schließlich vollständig zugeschüttet. In den Jahren 1910 und 1911 ist der U-Bahnhof Rödingsmarkt in der Altstadt als Teil der Ringlinie gebaut worden.

Die Fassade der Eingangshalle ist mit Granitsteinen bestückt, die Bahnhofshalle hat ein flaches Satteldach und eiserne Fachwerkträger. Knapp hundert Jahre lang war das der einzige Zugang zum Bahnhof. Im Jahr 2002 wurde er schließlich um einen zweiten Eingang auf der Südseite erweitert. Alle Zugänge wurden zudem barrierefrei umgebaut. An beiden Bahnsteigen gibt es gläserne Aufzüge.

U-Bahnhof St. Pauli

Der U-Bahnhof St. Pauli wurde 1912 als Bahnhof Millerntor eröffnet und ist Teil der Ringlinie. 1935 erfolgte schließlich die Umbenennung, da der Stadtteilnahme St. Pauli auch außerhalb Hamburgs von Bedeutung war. Während des Zweiten Weltkrieges war der Bahnverkehr mehrmals unterbrochen worden. Die längste Betriebspause ging von März bis September 1945 – wegen mehr als ein Dutzend Deckendurchschlägen durch Luftangriffe.

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Eine erste umfangreiche Renovierung fand schließlich 1979 statt. Ein weiterer Umbau folgte 1999. Dabei entstand das heutige gewölbte Wetterschutzdach. Außerdem wurde bei den Arbeiten eine originale Fliesenwand aus dem Jahr 1912 entdeckt, die bis heute erhalten blieb.

Hamburg-Altona

Im Jahr 1844 ist der erste Altonaer Bahnhof erbaut worden. Wegen des Lärms war er bei der Bevölkerung schnell unbeliebt. Deshalb wurde die Bahnhofsstraße (heute Max-Brauer-Allee) gebaut. Sie sollte den Lärm abschirmen. Der Bahnverkehr nahm stetig zu und in den 1880er-Jahren musste der Bahnhof erweitert werden. Platz gab es jedoch keinen.

Im Jahr 1888 entschied man sich deshalb für einen Neubau parallel zum alten Gelände. Zehn Jahre später wurde schließlich der Altonaer Hauptbahnhof eröffnet. Da das preußische Altona 1938 nach Hamburg eingemeindet wurde, erhielt der Bahnhof dann den Namen Hamburg-Altona. Im Zweiten Weltkrieg wurde er schwer beschädigt und in vereinfachter Form wieder aufgebaut.

Für den westlichen City-S-Bahn-Tunnelabschnitt zum Hauptbahnhof entstand unter einem Teil des Gebäudes und dem Vorplatz eine viergleisige Tunnelstation. Für den Bau wurde das Bahnhofsgebäude trotz massiven Widerspruchs aus der Bevölkerung 1974 abgerissen. Der Bahnhof würde den Erschütterungen beim Bau nicht standhalten, hieß es damals.

Stattdessen entstand ein zweistöckiger Betonbau, der an eine Filiale der Kaufhof AG anschloss. Der Großteil der 60-Millionen-Mark-Baukosten wurde von der Warenhauskette finanziert. Anfang der 2000er gab Kaufhof den Standort jedoch auf, das Gebäude wurde daraufhin mehrfach umfangreich saniert. Heute befinden sich mehrere Ladengeschäfte in dem Gebäude.

Landungsbrücken

Mit dem Bau der Hochbahn musste auch ein Bahnhof an den Landungsbrücken her. 1912 wurde dieser eröffnet – unter dem Namen Hafentor. Acht Jahre später wurde der Bahnhof in Landungsbrücken umbenannt. Er wurde halboffen angelegt, nur ein Teil war überdacht. Außerdem besaß der Bahnhof einen Turm am Eingang.

Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser aber beschädigt und im Zuge einer Modernisierung Ende der 50er-Jahre abgerissen. In den kommenden Jahren folgten viele Umbauten und Sanierungsmaßnahmen. Unter anderem wurden mehrere Treppenzugänge neu gebaut und der Bahnhof wurde mit Rolltreppen ausgestattet.

Einer der größten Umbauten war in 1971 im Zuge der City-S-Bahn-Tunnelerrichtung. Seit 2019 ist der Bahnhof barrierefrei.

Nicht nur der Hamburger Hafen, auch die Bahnhöfe der Stadt wandelten ihre Form also stetig weiter. Die meisten Hamburger wissen ja eh: In der "schönsten Stadt der Welt" stehen die Uhren niemals still.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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