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Kein Shoppen für Ungeimpfte: 2G im Hamburger Einzelhandel


Hamburg
Kein Shoppen für Ungeimpfte: 2G im Hamburger Einzelhandel

Von dpa
30.11.2021Lesedauer: 3 Min.
2G-RegelVergrößern des BildesEin Aufkleber an einer Glastür weist auf die 2G-Regel hin. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Angesichts weiter steigender Corona-Zahlen sperrt Hamburg Ungeimpfte von Samstag an vom Einzelhandel aus. Sie können dann nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen. Darüber hinaus beschloss der rot-grüne Senat am Dienstag, dass ebenfalls von Samstag an in Clubs das 2G-plus-Modell gilt. Besucher müssen dann zusätzlich zu ihrer Impf- beziehungsweise Genesenen-Bescheinigung einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen.

"Es wird verpflichtend 2G im Einzelhandel eingeführt werden", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Außerdem gelte bei sogenannten Tanzlustbarkeiten - also überall da, wo getanzt wird - das 2G-plus-Modell. Auch für Großveranstaltungen kündigte Schweitzer in Abhängigkeit der laufenden Beratungen mit dem Bund Neuregelungen an.

Mit den neuen Verschärfungen wolle man den Ungeimpften einen zusätzlichen Anreiz bieten, sich impfen zu lassen, sagte Schweitzer. "Es wird schwer für ungeimpfte Personen. Nur die Impfung hilft." Das habe Bürgermeister Peter Tschentscher bereits im Sommer angekündigt.

Zugleich übte der Senatssprecher heftige Kritik an der Impfstoffbeschaffung durch die geschäftsführende Bundesregierung. Von 57 000 in der vergangenen Woche bestellten Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer sei "nicht einmal die Hälfte" in Hamburg angekommen. Zugleich werbe das Bundesgesundheitsministerium aber mit großflächigen Plakaten für die dritte Impfung und sorge so für Enttäuschungen bei Impfwilligen. "Das passt nicht zusammen. Und das ist etwas, was bundesweit für große Verärgerung sorgt", sagte Schweitzer.

Die CDU trage die von Rot-Grün beschlossenen Maßnahmen mit, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. "Die Einführung weiterer Testpflichten muss der Senat dann aber ebenfalls jetzt umgehend organisieren." Schon jetzt reichten die Kapazitäten nicht aus. Thering sprach sich für einen Lockdown für Ungeimpfte aus. "Es kann nicht sein, dass am Ende auch alle Geimpften von weiteren Beschränkungen betroffen sind, nur weil es immer noch einige gibt, die eine Impfung ablehnen."

Der Gesundheitsexperte der Linksfraktion, Deniz Celik, nannte die beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend. "Wir brauchen jetzt drastische Kontaktreduzierungen, Abstand und Maskenpflicht in Innenräumen auch für Geimpfte sowie flächendeckende Impfangebote." Zugleich müssten die Testangebote ausgebaut werden. "Und zwar wohnortnah, ganztägig und an sieben Tagen in der Woche."

Die AfD warf dem Senat "gnadenlose Ausgrenzung" vor. "Im zweiten Coronawinter fällt Rot-Grün nichts Besseres ein, als Einschränkungen in der Endlosschleife zu erlassen", sagte ihr gesundheitspolitischer Sprecher Thomas Reich.

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sicherte den Geschäftsleuten angesichts drohender Umsatzeinbußen durch die 2G-Regeln Unterstützung zu: "Die Hilfen gehen weiter." Keiner müsse die Sorge haben, dass man in der vierten Corona-Welle allein gelassen werde. "Die Zusage, die der Senat gibt, wird auch die Hamburger Wirtschaft durch diese Welle hindurch tragen, so wie wir das bei den anderen drei Wellen auch hinbekommen haben."

Um die Wirtschaft für die Zukunft zu stärken, würden rund 46,5 Millionen Euro für innovationsfördernde Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Der Hamburger Neustartfonds City und Zentren werde zudem um 500 000 Euro auf 1,6 Millionen Euro erhöht, um den Einzelhandel in der City und den Quartieren mithilfe attraktivitätssteigernder Events neu zu beleben.

Unterdessen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen am Dienstag deutlich. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche mit 243,1 an. Am Montag hatte der Wert noch 233,7 betragen, vor einer Woche 223,2. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das Robert Koch-Institut mit 452,2 an.

Unterschieden nach vollständig Geimpften und Ungeimpften beziehungsweise nicht vollständig Geimpften lag die Inzidenz in Hamburg in der vergangenen Woche bei 24,0 beziehungsweise 898,2, wie Schweitzer sagte. Von 4490 Neuinfektionen seien nur 92 bei Geimpften nachgewiesen worden.

Die Gesundheitsbehörde meldete am Dienstag insgesamt 638 Neuinfektionen. Das sind 369 mehr als am Montag und 179 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus in Hamburg gestorben sind, gab das RKI unverändert mit 1888 an.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am Dienstagvormittag (Stand 11.15 Uhr) laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 65 Covid-19-Patienten behandelt, von denen 41 invasiv beatmet werden mussten. Die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt gab die Gesundheitsbehörde Stand Montag mit 212 an.

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