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Hamburg: "Manche schämen sich" – zwei Drittel der Covid-Intensivpatienten ist ungeimpft


Corona-Patienten auf Intensivstation
Klinik: "Manche schämen sich, dass sie ungeimpft sind"


14.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mehrere medizinische Kräfte versorgen einen Intensivpatienten (Symbolbild): Erhebungen haben bundes- und landesweit ergeben, dass etwa 60 Prozent der Intensivpatienten ungeimpft sind.Vergrößern des Bildes
Mehrere medizinische Kräfte versorgen einen Intensivpatienten (Symbolbild): Erhebungen haben bundes- und landesweit ergeben, dass etwa 60 Prozent der Intensivpatienten ungeimpft sind. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)

Mehr als 400 Covid-Patienten liegen in den Hamburger Krankenhäusern. Das Coronavirus hat die Hansestadt hart erwischt. Auf den Intensivstationen zeigt sich nun: Die Mehrzahl der Patienten ist ungeimpft – auch wenn sie es nicht zugeben.

In Hamburg spitzt sich die Corona-Lage täglich weiter zu. 411 Covid-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern, 78 davon werden derzeit sogar intensivmedizinisch behandelt (Stand 13. Januar). Viele davon sind ungeimpft. Das bestätigte der Sprecher der Hamburger Asklepios Kliniken, Mathias Eberenz, im Gespräch mit t-online.

Täglich meldet Hamburg Tausende Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 3.764 waren es noch am Donnerstag – 1.200 mehr als am Vortag.

Hohe Inzidenzen in Hamburg auch bei Geimpften

"Durch die Verbreitung von Omikron haben wir eine neue Lage in der Pandemie. Die Virusvariante führt zu sehr hohen Inzidenzen, weil auch Geimpfte leicht infiziert werden können", erklärte schon Bürgermeister Peter Tschentscher. Mit einer Impfung könnten Bürger helfen, das Gesundheitssystem in der Stadt zu schützen. Schwerere Verläufe könnten mit einem Booster deutlich reduziert werden.

Dem stimmt auch Mathias Eberenz zu. Viele Patienten, die als Covid-Patienten in den Krankenhäusern geführt würden, kamen gar nicht als solche auf die Stationen. "Das können auch Leute mit einem gebrochenen Arm sein", so der Sprecher des Kliniken in Hamburg. In die Statistik fielen diese trotzdem. Bei einer hohen Inzidenz sei auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man bei der Einlieferung ins Krankenhaus positiv getestet werde.

Eberenz: "Manche schämen sich"

Bei der Aufnahme von Patienten komme es dann teilweise zu Überraschungen. Einige der Patienten erklären, geimpft zu sein, könnten aber kein gültiges Zertifikat nachweisen. In Gesprächen mit Angehörigen falle dann immer öfter auf, dass die Patienten gar nicht geimpft sind. "Je mehr wir nachfragen, desto deutlicher wird es für uns", berichtet der Pressesprecher.

"Manche schämen sich vielleicht, dass sie Unrecht hatten, im Bezug auf Corona oder haben Angst, schlechter behandelt zu werden", vermutet er hinter diesen Lügen. Das sei selbstverständlich nicht der Fall. Für die medizinische Behandlung spiele der Impfstatus aber eine wichtige Rolle.

Zwei Drittel der Intensivpatienten in Hamburg ungeimpft

Von den knapp 50 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, machen in den Asklepios Kliniken Ungeimpfte etwa 60 Prozent aus. Das entspricht auch den Zahlen einer bundesweiten Erhebung des RKI und DIVI, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Eberenz leitet daraus ab, dass die Impfung tatsächlich vor schweren Verläufen schütze. "Die Geimpften, die auf der Intensivstation liegen, sind meistens Menschen, die älter als 60, teilweise auch 80 oder 90 Jahre alt sind." Diese hätten immer schwere Vorerkrankungen.

Covid-Patienten behindern Abläufe in den Kliniken

Ein besonderes Problem bei der Belegung der Intensivbetten mit ungeimpften Covid-Patienten sei die Zeit. "Sie liegen hier Wochen oder auch Monate und brauchen intensive Pflege und belegen Betten, die wir für anderen Patienten brauchen", so der Sprecher. Dadurch werde der gesamte Krankenhausablauf gestört.

In den Asklepios Kliniken in der Hansestadt werden derzeit die meisten Corona-Patienten behandelt (50 von 78). Daher ergibt sich in den sieben verschiedenen Standorten, laut Sprecher, ein gutes Bild über die gesamte Stadt, das ebenfalls mit der bundesweiten Erhebung übereinstimmt.

Verwendete Quellen
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