In einem Prozess um die Hinterziehung von fast neun Millionen Euro an Energiesteuern wird am Donnerstag (9.30 Uhr) das Urteil des Landgerichts Hamburg erwartet. Angeklagt sind zwei ehemalige Geschäftsführer einer nicht mehr existierenden Firma im Alter von 40 und 56 Jahren sowie ein 48-jähriger Angestellter. Der 36 Jahre alten Unternehmensgründerin wird Beihilfe vorgeworfen.
Die Beschuldigten sollen fast 18 Millionen Liter Kraftstoffe und Zusatzstoffe in zahlreiche EU-Länder exportiert haben - ohne die Lieferungen beim Hauptzollamt anzumelden und die fällige Energiesteuer zu zahlen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft deklarierten sie 16 Millionen Liter Diesel als Rostschutzmittel und knapp 1,8 Millionen Liter eines Benzin-Zusatzes als Lösungsmittel für Schmierstoffe.
Die Staatsanwaltschaft hat für die männlichen Angeklagten drei Jahre und zehn Monate bis fünf Jahre und drei Monate Haft gefordert. Die Unternehmensgründerin und Ehefrau des 48-Jährigen soll freigesprochen werden. Die Verteidiger haben für die drei Männer etwas geringere Haftstrafen als die Staatsanwaltschaft beantragt.