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Hamburg: Netrebko distanziert sich vom Krieg – aber nicht von Putin


Netrebko distanziert sich vom Krieg – aber nicht von Putin

01.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Anna Netrebko bei einer Opernaufführung (Archivbild): Sie galt bis zuletzt als Freundin des Kreml.Vergrößern des BildesAnna Netrebko bei einer Opernaufführung (Archivbild): Sie galt bis zuletzt als Freundin des Kreml. (Quelle: SKATA/imago-images-bilder)
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Anna Netrebko hatte offen ihr Mitgefühl für die Opfer des Ukraine-Kriegs gezeigt – dennoch wahrt sie die nähe zum Kreml und Wladimir Putin. Für den Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins ist das nicht akzeptabel.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hält die Distanzierung der Star-Sopranistin Anna Netrebko von Russlands Präsident Wladimir Putin für nicht glaubwürdig. Erst lasse sie sich mit dem ostukrainischen Separatistenführer Oleg Zarjow samt "Neurusslandfahne" fotografieren, dann feiere sie ihren 50. Geburtstag im Kreml.

"Das machen und dann jetzt über den Anwalt behaupten lassen, man sei nicht politisch? Da verkauft man das eigene Publikum für dumm", sagte Brosda in einem Interview des "Hamburger Abendblatts" am Freitag. Wer Nähe gezeigt habe, müsse sich glaubwürdig verhalten, forderte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins.

Netrebkos Konzert in Hamburg wurde bereits verschoben

Entsprechend sehe er den für September geplanten Nachholtermin für ein Netrebko-Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie kritisch. "Ich glaube nicht, dass es gut wäre, wenn dieses Konzert dann stattfindet." Nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hatten mehrere Konzerthäuser Auftritte von Netrebko abgesagt, darunter auch die Elbphilharmonie ein für Anfang März geplantes Konzert. Netrebko hatte sich zwar öffentlich gegen den Krieg ausgesprochen, nicht aber gegen Putin.

Wochen später – am Mittwoch – ließ die in Österreich lebende Sopranistin nun über ihren deutschen Anwalt mitteilen: "Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden."

Kultursenator fordert Konsequenzen

Sie bedauere, "dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten". Tatsächlich habe sie Putin nur eine Handvoll Mal getroffen. "Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien."

Brosda sagte, "da, wo Künstler oder Künstlerinnen eine Nähe zum System Putin haben oder durch diese Nähe Privilegien genossen haben und nicht in der Lage sind, sich vernünftig dazu zu verhalten, besteht keine Grundlage für weitere Zusammenarbeit". Das betreffe auch Netrebko.

"Und wenn man bedenkt, dass jemand wie Waleri Gergijew die Annexion der Krim feierte, in Syrien vor russischen Soldaten und mit einem zugeschalteten Putin ein Konzert gegeben hat und heute eiskalt schweigt, ist auch die Entscheidung, seinen Münchner Vertrag einseitig aufzukündigen, richtig gewesen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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