1. Mai in Hamburg Tausende bei linken Demos – Festnahmen am Abend
Tausende Menschen haben sich am 1. Mai zu Demonstrationen in Hamburg versammelt. Am Abend kommt es zu Gewalt und Festnahmen.
Mehr Menschen als erwartet sind am Sonntag bei der "revolutionären 1. Mai"-Demo in Hamburg auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben zogen 1.500 Demonstranten am späten Nachmittag unter dem Motto "Kapitalismus ist Pandemie, Krieg und Krise" vom Berliner Tor in Richtung Barmbek. Am Abend lief noch eine Demonstration in Wilhelmsburg. Dabei kamen es gegen Ende zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden.
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Für den Abend hatten Anarchisten eine Demonstration in Wilhelmsburg angemeldet. Wie der t-online-Reporter berichtete, wurde der Protestzug immer wieder von der Polizei gestoppt. Die Polizei habe pyrotechnische Gegenstände gesucht und Teilnehmende aufgefordert, sich nicht weiter zu vermummen. Mehrere Wasserwerfer begleiteten den Protest, ein Polizeihubschrauber kreiste in der Luft.
Hamburg: Festnahmen bei anarchistischer Demo am Abend
Gegen 22 Uhr kam es zu mindestens zwei Festnahmen, berichtete der Reporter. Kurz vor dem Ziel am S-Bahnhof Veddel hätten Demonstrierende abermals Pyrotechnik gezündet. Die Polizei stoppte den Zug, woraufhin eine Flasche geworfen wurde, die nach Angaben des Reporters niemanden traf. Mindestens zwei Personen seien daraufhin festgenommen worden.
Die Polizei bestätigte auf Anfrage von t-online zwei Festnahmen wegen eines Flaschenwurfes und wegen Körperverletzung. Wie der Reporter vor Ort berichtete, habe es bei Zusammenstößen in einer Unterführung mehrere Verletze auf Seiten der Demonstrierenden gegeben. Auf Twitter waren Videos der Auseinandersetzungen zu sehen.
Zu der Demonstration am Berliner Tor aufgerufen hatte der vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestufte Rote Aufbau Hamburg. Der Zug wurde von starken Polizeikräften begleitet, auch zwei Wasserwerfer der Bundespolizei standen bereit. Zunächst gab es keine Zwischenfälle. Angemeldet waren 500 Teilnehmer.
Unter dem Motto "Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten" waren zuvor rund 2.000 linke Demonstranten durch die Hamburger Hafencity gezogen. In Sprechchören wurde "Wer hat, der gibt. Wer nicht gibt, wird enteignet" skandiert.
Der Demonstrationszug, in dem auch viele Linksautonome mitliefen, wurde von zahlreichen Polizeikräften begleitet. Am Sandtorkai zündete der Antifa-Block Pyrotechnik, so der t-online-Reporter. Darüber hinaus verlief der Protestzug ohne Zwischenfälle.
Am Mittag war eine DGB-Demo mit mehreren tausend Teilnehmern von der Osterstraße zum Fischmarkt gezogen. Daran beteiligten sich zahlreiche Gewerkschaften, Parteien und sozialistische Gruppen. Neben klassischen Gewerkschaftsthemen ging es auch um Abrüstung und Frieden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort
- Telefonische Anfrage bei der Polizei Hamburg