Völkerverbrechen in Syrien Potentielle IS-Angehörige vor Gericht
In Hamburg muss sich eine mutmaßliche IS-Angehörige unter anderem für Menschenhandel vor Gericht verantworten. Sie soll gemeinsam mit ihrem Bruder bei der Terrororganisation Anschluss gesucht haben.
Am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg beginnt am Donnerstag um 13 Uhr ein Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Bremen. Die Bundesanwaltschaft wirft der 34-Jährigen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Beihilfe zum Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Mutter zweier Kinder soll Mitglied in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gewesen sein, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Laut Anklage folgte die Deutsche 2014 ihrem Bruder nach Syrien und schloss sich dem IS an. Gemeinsam mit ihrem ersten Mann habe sie Bestrafungsaktionen besucht, zum Beispiel Steinigungen. Nach dem Tod ihres Mannes sei sie Zweitfrau eines anderen IS-Mitglieds geworden und habe danach einen dritten Mann geheiratet.
Das Paar habe eine jesidische Sklavin gehalten. Die Angeklagte habe die 26-Jährige mehrfach misshandelt. Außerdem habe sie sich daran beteiligt, die Jesidin an der Flucht zu hindern. Damit habe sie der sexuellen Ausbeutung der Sklavin durch ihren Ehemann Vorschub geleistet.
- Nachrichtenagentur dpa