Lange warnt vor Sanktionen zu Lasten armer LĂ€nder
Der niedersĂ€chsische Europaabgeordnete Bernd Lange (SPD) hat vor negativen Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland auf Ă€rmere Staaten in der Welt gewarnt. Im Rahmen eines sechsten Sanktionspakets plane die EuropĂ€ische Union auch einen Importstopp fĂŒr russisches Ăl, sagte Lange am Freitagabend beim Landesparteitag der Hamburger SPD, wo er als Gastredner zur Entwicklung in Europa sprach. Um das zu kompensieren, mĂŒsse das Ăl woanders auf dem Weltmarkt eingekauft werden. "Wir können uns das leisten", sagte Lange, "aber wir mĂŒssen auch gucken, welche Konsequenzen unsere MaĂnahmen fĂŒr weniger entwickelte LĂ€nder haben".
Ebenso mĂŒsse verhindert werden, dass Energiekonzerne die Krise nutzten, um ihre Gewinne zu steigern. "Das darf nicht sein, da mĂŒssen wir den Deckel drauf machen." Um Hunger in Ă€rmeren Staaten zu verhindern, mĂŒsse auĂerdem die ExportfĂ€higkeit der Ukraine - vor allem fĂŒr Getreide - sichergestellt werden.
Die EU habe der Ukraine eine Milliarde Euro fĂŒr WaffenkĂ€ufe bereitgestellt. "Wir wollen, dass die Menschen ihr Territorium gegen die Aggression verteidigen können", sagte Lange. "Es ist aber auch klar, dass Waffen alleine keine Perspektive fĂŒr die Zukunft sind." Zudem gelte es, zu verhindern, dass ein Nato-Staat in den Krieg hineingezogen werde.
Die EU habe in der Krise zwei klare Botschaften, sagte Lange. Zum einen stehe man fest an der Seite der Ukraine. "Das zweite ist: Wir handeln als EuropÀische Union gemeinsam. Denn nur so können wir das, was wir wollen - Russland zwingen, den Krieg zu beenden -, erreichen."