Hannover Metallindustrie warnt vor den Folgen eines Gasstopps
Die Metallindustrie pocht für den Fall eines erheblichen Engpasses bei der Gasversorgung auf die Aufnahme in den Kreis der sogenannten geschützten Kunden. "Ein Stopp der Gasversorgung hätte die Stilllegung ganzer Branchen zur Folge, einschließlich der Grundstoffindustrie", warnte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Volker Schmidt, am Mittwoch. "Dies wäre der Super-GAU für unsere Industrie und für Millionen von Beschäftigten."
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Schmidt forderte die Bundesregierung auf, sich für eine Nachbesserung des Notfallplans auf europäischer Ebene einzusetzen und auch systemrelevante Industriebetriebe in die Kategorie der geschützten Kunden aufzunehmen.
Zu der Kategorie zählten im Falle einer Notfallstufe bei einer erheblichen Störung der Gasversorgung die kritische Infrastruktur wie etwa Kliniken, Rettungskräfte, systemische Gaskraftwerke sowie Privathaushalte. Die Industrie dürfe bei der Gasversorgung nicht durchweg benachteiligt werden. "Was nutzt dem Mitarbeiter ein warmes Zuhause, wenn sein Arbeitgeber schließen muss und der eigene Job verloren geht", fragte Schmidt, der der Berliner Politik einen "mangelnden Realitätssinn" vorwarf.