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Frankfurt am Main: Badeseen bleiben sauber


Trotz zunehmender Wärme
Badeseen in Frankfurt und der Region bleiben sauber

Von Stefan Simon

24.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Eine Person springt in einen Badesee (Symbolbild: Auch rund um Hamburg gibt es zahlreiche Gewässer, an denen das Baden erlaubt ist.Vergrößern des Bildes
Eine Person springt in einen Badesee (Symbolbild): Die Qualität der Badeseen im Rhein-Main-Gebiet bleibt gut. (Quelle: 7aktuell.de Daniel Jüptner /imago images)

Bei den Badeseen in der Region um Frankfurt am Main besteht keine Gefahr des Umkippens. Die Seen sind sauber – trotz des starken Wuchses von Wasserpflanzen und Algen.

Die Badeseen im Rhein-Main-Gebiet werden am Wochenende bei Temperaturen von bis zu 30 Grad gut besucht sein. Obwohl bei warmem, sonnigem Wetter so mancher Badesee nicht zum Baden einlädt. Doch keine Sorge: Die Wasserqualität der Badeseen gilt nach Angaben des Umweltministeriums als "hervorragend". Dennoch gilt es stets, vorab nachzuschauen, wie es um die Qualität der Gewässer steht, denn bei Hitze wachsen Wasserpflanzen und Algen, das Wasser kann sich grün verfärben.

Hochsaison haben Blaualgen normalerweise Mitte bis Ende August. In heißen Jahren kann die Belastung der Gewässer mit Blaualgen auch schon früher einsetzen. Bei hohen Temperaturen können sie sich dann schnell vermehren, es kommt zur sogenannten Blaualgenblüte.

Etwas Sorge bereitet der Stadt Frankfurt am Main der Rebstockweiher. Aufgrund des zuletzt relativ warmen und sonnigen Wetters ist dort derzeit ein starker Wuchs von Wasserpflanzen und Algen zu beobachten, teilte die Stadt Frankfurt mit. Das Grünflächenamt der Stadt möchte nun das sogenannte Umkippen des Weihers verhindern. Zu einem Umkippen kommt es, wenn massive Pflanzen- und Algenvorkommen absterben und zu Boden sinken. Dann kann eine Faulschlammbildung entstehen.

Um die Faulschlammbildung zu verringern, wird das Grünflächenamt Ende Juni von einer Fachfirma die abgestorbenen Pflanzen und Algen mit einem Mähboot aus dem Wasser entfernen lassen.

Cyanobakterien gefährden die Wasserqualität

Auch am Bärensee in Bruchköbel wird in den nächsten Tagen eine Firma die Wasserpflanzen mähen. "Algen gibt es hier bei uns nicht", sagt der Platzwart von Camping Bärensee, Roberto Häßler. Auch an einem der größten Badeseen im Rhein-Main-Gebiet, dem Langener Waldsee, existieren solche Probleme offenbar nicht. Ein Umkippen des Sees sei gar nicht möglich, sagt ein Sprecher der Stadt Langen. "Der ist so groß und tief, dass hier keine Blaualgen wachsen können. Die Wasserqualität wird umfangreich getestet. Bei uns ist alles im grünen Bereich."

Im grünen Bereich war der Stadtsee Woog in Darmstadt oftmals nicht. In der Vergangenheit war der See regelmäßig gekippt. Zuletzt hatte die Stadt Darmstadt 2019 davor gewarnt, im Woog schwimmen zu gehen. Der zulässige Wert von Cyano-Chlorophyll a wurde damals überschritten. Doch nach aktuellem Stand scheint es keine Bedenken zu geben.

Die Anfrage von t-online beantwortet die Stadt kurz und knapp: "Aktuell sind uns keine derartigen Probleme bekannt." Alle Städte, Gemeinden und Landkreise sind verpflichtet, in regelmäßigen Abständen während der Badesaison Wasserproben zu entnehmen und analysieren zu lassen. Der Woog ist einer von insgesamt 61 Badeseen in Hessen. Eine Übersicht über alle Badeseen und ihre Wasserqualität finden Sie hier.

Dann folgt eine Bewertung des jeweiligen Gesundheitsamts. Darmstadt ist – wie jede Stadt und jeder Landkreis – hinsichtlich der Wasserqualität der Badegewässer dazu verpflichtet, in regelmäßigen Abständen während der Badesaison Wasserproben zu entnehmen und analysieren zu lassen. Aufgrund des Ergebnisses erfolgt eine Bewertung des Gesundheitsamtes Darmstadt, welche – in begründeten Fällen – notwendige Maßnahmen beschließt.

In Offenbach gab es in der Vergangenheit mit dem Schultheisweiher ähnliche Probleme. Immer wieder kippte der See. Doch derzeit seien die Wasserwerte gut, sagt Sprecherin Kerstin Holzheimer. "Dennoch ist ein Anstieg der Temperatur und des Algengehalts zu beobachten. Cyanobakterien wurden in den Proben bisher nur vereinzelt festgestellt."

Unterschiedliche Faktoren hätten sich jedoch in den letzten Jahren negativ auf das Ökosystem ausgewirkt, und die Wasserqualität sei seit 2017 wieder labil. "Die extrem heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre sorgen für sinkende Grundwasserstände und steigende Wassertemperaturen, was das Wachstum von Algen und Cyanobakterien begünstigt. Darüber hinaus bedrohen invasive Arten wie Graskarpfen und der Rote Amerikanische Sumpfkrebs das ökologische Gleichgewicht", erklärt Holzheimer.

Als Folge kam es in den Sommern von 2017, 2019 und 2021 zu einem Fisch- und Pflanzensterben, begleitet von einem starken Aufkommen an Cyanobakterien sowie einer vorübergehenden Schließung des Schultheisweihers. Wenn die Stadt nichts dagegen unternimmt, droht laut Holzheimer ein Verlust der ökologischen Funktionen des Gewässers im Naturschutzgebiet. Auch das Schwimmen im Weiher wäre dann nicht mehr möglich. Daher wird seit diesem Jahr eine PE-Anlage eingesetzt, welche Phosphate aus dem Gewässer entfernt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit einem Sprecher der Stadt Langen
  • Gespräch mit Robert Häßler
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