Trotz scharfer Kritik aus ihrer Partei hält die pfälzische CDU-Politikerin Monika Schirdewahn an ihrer geplanten Zusammenarbeit mit der AfD im Gemeinderat von Frankenstein fest. "Heute Abend ist die erste Gemeinderatssitzung in Frankenstein, und wir bilden jeweils mit einer Person zusammen eine Fraktion", sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Schirdewahn ist die einzige CDU-Vertreterin im Rat - der einzige AfD-Vertreter ist ihr Ehemann. Wegen der Zusammenarbeit hat der CDU-Kreisvorstand ein Parteiausschlussverfahren gegen die Politikerin auf den Weg gebracht. Die Entscheidung soll Mitte September fallen.
Die Fraktion der Eheleute trage dem Vernehmen nach den Namen "Fortschritt Frankenstein", sagte ein Sprecher des CDU-Kreisverbands. "Als Bezeichnung gibt es "CDU/AfD-Fraktion" nicht." Die Mehrheit im Gemeinderat von Frankenstein, einem Ort mit etwa 950 Einwohnern, hat die Freie Wählergemeinschaft (FWG) mit zehn Mandaten.
Schirdewahn hatte angekündigt, sie werde gegen einen Parteiausschluss "bis in die letzte Instanz gehen". Sie begründet die Zusammenarbeit etwa mit einem Streit um die Trinkwasserversorgung eines örtlichen Wohngebiets. Unter anderem hatte sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gegen eine Kooperation mit der AfD ausgesprochen.