Zahllose Menschen haben sich am Samstag in Remagen mit mehreren Protestaktionen gegen eine Demonstration von Rechtsextremisten gestellt. Die Strecke für deren Aufmarsch mit etwa 130 Teilnehmern sei "aufgrund von Störaktionen" kurzfristig verlegt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Allein an einer Demonstration linker Gruppen nahmen nach ihren Angaben 800 bis 900 Menschen teil.
An der Kundgebung eines breiten Bündnisses nahm auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) teil. "Wir dürfen und wir werden uns niemals an den Hass, an die Hetze, an die Gewalt und an die Morde der Rechtsextremisten gewöhnen", sagte Dreyer nach einer Mitteilung der Staatskanzlei. Die lange Reihe rechtsextremer Gewalttaten zeige: "Die Ideologie einer reinen deutschen Volksgemeinschaft tötet."
Bei dem seit 2009 veranstalteten "Gedenkmarsch" handle es sich um den "größten jährlichen Naziaufmarsch in Rheinland-Pfalz", erklärte der DGB Koblenz. Der Landkreis Ahrweiler hatte in der Vergangenheit versucht, den rechtsextremen "Gedenkmarsch für die Toten in den alliierten Rheinwiesenlagern" zu verbieten. Das Oberverwaltungsgericht Koblenz hob das Verbot 2011 jedoch auf.