Wegen vermuteter Behandlungsfehler haben Experten der Krankenkassen im vergangenen Jahr in Hessen 1698 Gutachten erstellt. Bei den Erstgutachten sei es dabei vor allem um Fälle in der Orthopädie und Unfallchirurgie sowie bei der Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Zahnmedizin gegangen, teilte Sozialminister Kai Klose (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion in Wiesbaden mit. Im Jahr zuvor waren vom Medizinischen Dienst der gesetzlichen Krankenkassen (MDK) insgesamt 1421 Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern in Hessen registriert worden.
Von den 1698 fachärztlichen Berichten im Jahr 2019 lagen nach Angaben des Sozialministers 1254 Erstgutachten und 444 ergänzende Stellungnahmen etwa von Gerichten, einer Schlichtungsstelle oder von Haftpflichtversicherungen vor. Die meisten Behandlungsfehler seien dabei im Bereich der Endoprothetik festgestellt worden. Das betraf den Angaben zufolge etwa den Wechsel einer Hüft- oder Knie-Endoprothese, Wirbelsäulenoperationen oder der Versorgung von Zähnen mit einer Prothese.