Hanau (dpa/lhe) – Im Prozess gegen einen 43-Jährigen um die tödliche Messerattacke auf seine Frau wird am heutigen Nachmittag (13:00 Uhr) das Urteil vor dem Landgericht Hanau erwartet. Der Angeklagte soll das 38 Jahre alte Opfer im Februar im Beisein der gemeinsamen Tochter erstochen haben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte er die Tat mehrfach angekündigt. Er sei gezielt vorgegangen, als er in der Küche der Wohnung in Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis) dreimal mit dem 20 Zentimeter langen Messer auf die Frau eingestochen habe.
Die 13-jährige Tochter hatte die Bluttat beobachtet und ihren Vater vor Gericht schwer belastet. Die Staatsanwaltschaft hat wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen eine lebenslange Haft beantragt. Motiv sei eine bevorstehende Trennung gewesen. Die Frau habe für den Tag darauf einen Termin bei einem Scheidungsanwalt vereinbart.
Die Verteidigung sieht eine Affekt-Tat und hatte sich für eine Verurteilung wegen Totschlags ausgesprochen. Der Angeklagte sei mit der Gesamtsituation überfordert gewesen. Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus hatten Schreie gehört und die Polizei alarmiert. Nach der Tat flüchtete der 43-Jährige, der kroatischer Staatsbürger ist, zunächst. Er stellte sich jedoch wenig später der Polizei in Aschaffenburg.