Der frühere CDU-Landesvorsitzende und Ex-Landtagsfraktionschef Mike Mohring strebt bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr ein Direktmandat an. Heute stellt sich der 48-Jährige in Apolda (Kreis Weimarer Land) zunächst der parteiinternen Nominierung durch eine Vertreterversammlung seiner Partei im Wahlkreis 191. Dieser umfasst die Stadt Jena, den Landkreis Sömmerda und Teile des Kreises Weimarer Land. Mohring fordert mit seiner Kandidatur den langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Johannes Selle heraus. Der 64-jährige Selle hatte 2017 den damals neu zugeschnittenen Wahlkreis direkt gewonnen und will auch jetzt wieder antreten. Wer von beiden nominiert wird, entscheiden 38 Delegierte aus den drei Kreisverbänden.
Mohring war als Konsequenz nach der verlorenen Landtagswahl 2019 und nach heftiger innerparteilicher Kritik an seinem Agieren danach sowohl vom CDU-Landesvorsitz als auch vom Fraktionsvorsitz im Thüringer Landtag zurückgetreten. Die Thüringer CDU hatte im Februar für ein politisches Beben in Deutschland gesorgt, weil sie bei der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten gemeinsam mit der AfD stimmte.