Die Zahl der jungen Störche in Hessen steigt. Nach Angaben von Naturschützern wurden in der letzten Saison 1611 Jungtiere großgezogen, zehn Prozent mehr als im Jahr 2019. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr 832 Weißstorchpaare mit der Brut begonnen, knapp hundert mehr als im Vorjahr, sagte Bernd Petri, Vogelkundler und stellvertretender Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, am Montag. Der Ornithologe betonte zugleich: "Der Weißstorch ist in weiten Teilen Hessens trotz kontinuierlicher Bestandszunahme und stetigem Zuwachs von Brutpaaren nach wie vor als "gefährdet" einzustufen."
Hauptausbreitungsgebiet der Zugvögel sei weiterhin Südhessen: So wurden laut Nabu im Landkreis Groß-Gerau 567 Jungvögel von 284 Brutpaaren aufzogen. Aber auch in Mittel- und Nordhessen nehmen die Bestände demnach kontinuierlich zu.
Für die Zukunft des Weißstorchs in Hessen sei vor allem der Erhalt von Feuchtgrünland von entscheidender Bedeutung. "Störche brauchen möglichst viele nasse Wiesen in Nestnähe, um genug Futter für ihre Jungen finden zu können", sagte Petri - und warnte: Der Lebensraumverlust steige in Hessen immer noch rasant an.