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Greenpeace-Aktion vor der Erdöl-Raffinerie in Schwedt


Schwedt/Oder
Greenpeace-Aktion vor der Erdöl-Raffinerie in Schwedt

Von dpa
15.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Greenpeace protestiert bei der Rosneft-Tochter PCKVergrößern des BildesAktivisten von Greenpeace blockieren ein Gleis zur Erdölraffinerie der PCK-Raffinerie GmbH. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/dpa/dpa-bilder)
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Mit einer Aktion vor der Erdölraffinerie in Schwedt (Uckermark) hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Dienstag gegen Ölimporte aus Russland protestiert. Etwa 40 Aktivistinnen und Aktivisten blockierten ab dem frühen Morgen bis gegen Mittag den Haupteingang des Werks. Die Versorgung über die Druschba-Pipeline (Freundschaft) erfolge nach wie vor zuverlässig, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Bei allem Verständnis für die Motive der Umweltschützer müsse der sichere Betrieb der PCK-Raffinerie gewährleistet werden, sagte eine Sprecherin. Eine Versorgung von Berlin und Brandenburg mit Kraft- und Brennstoffen sei ohne die PCK nicht möglich. "Eine längere Unterbrechung hätte enorme negative Auswirkungen für das gesellschaftliche Leben in Ostdeutschland."

Die Umweltschützer hatten von einem Dach ein Banner mit der Aufschrift "Peace not Oil" entrollt. Vier Aktivisten ketteten sich an Schienenanlagen fest, auf denen Diesel und Benzin nach Berlin und Brandenburg gefahren wird. Gegen Mittag wurden nach Angaben der Polizeidirektion Ost die Umweltschützer von Polizisten von den Schienen getragen.

"Mit diesem Öl finanziert Putin seinen Krieg und damit finanziert Deutschland diesen Krieg mit", sagte Greenpeace-Aktivistin Marion Tiemann der Deutschen Presse-Agentur zur Aktion. Verteilt wurden nach eigenen Angaben Informationsblätter an Beschäftigte, die zur Arbeit wollten. Von der Bundesregierung wurde gefordert, für einen Importstopp zu sorgen.

Die Linksfraktion im Landtag warnte vor einem Ölembargo gegen Russland. "Wenn die Druschba-Pipeline abgeschaltet wird, dann haben wir massivste soziale Verwerfungen in der gesamten Region", sagte der Abgeordnete Andreas Büttner. "Wer also hier die Arbeit und die Abläufe stört, der spielt mit dem Feuer und riskiert die Versorgungssicherheit", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Ludwig Scheetz.

Sein Amtskollege von der CDU-Fraktion, Steeven Bretz, kritisierte: "In diesen Zeiten eine Protestaktion am PCK in Schwedt durchzuführen, passt weder inhaltlich noch symbolisch." Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke indes meinte, Greenpeace lege mit seiner Aktion einen Finger in die Wunde, "der inhaltlich nicht unberechtigt ist".

Der russische Energiekonzern Rosneft hatte im vergangenen Jahr einen Großteil der Raffinerie übernommen. Dort endet die Pipeline "Druschba" aus Russland, über die Deutschland nach Angaben der Raffinerie zu 25 Prozent mit Rohöl versorgt wird. Rosneft ist der größte russische Ölproduzent.

Die Raffinerie verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich zwölf Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten Standorten dieser Art in Deutschland. 90 Prozent der Versorgung mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl in Berlin und Brandenburg wird hier sichergestellt. Das bedeutet auch: Neun von zehn Autos fahren mit Kraftstoff aus Schwedt.

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