Magdeburg Gericht arbeitet Fälle nach Aufstiegskrawallen 2018 ab
Vier Jahre nach einer in Ausschreitungen ausgearteten Feier zum Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die zweite Fußball-Bundesliga hat das Amtsgericht Magdeburg fünf Hooligans verurteilt. Die Angeklagten seien wegen schweren Landfriedensbruchs sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verwarnt worden, teilte ein Gerichtssprecher am Montag in Magdeburg mit. Zudem wurden sie zur Zahlung von Geldauflagen beziehungsweise zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Ein Angeklagter wurde freigesprochen. Bei den anderen wurde aufgrund ihres Alters Jugendrecht angewendet. Wäre kein Jugendrecht angewendet worden, hätte den Angeklagten den Angaben zufolge eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren gedroht.
Laut dem Gericht sind damit alle Fälle der damaligen Ausschreitungen abgearbeitet. "Die Auswertung des Videomaterials erwies sich als sehr schwierig und anspruchsvoll, so dass sich die Ermittlungen in die Länge gezogen hatten", erklärte der Sprecher. Die Angeklagten waren im April 2018 auf die eingesetzten Polizeibeamten zugegangen und hatten diese unter anderem mit Glasflaschen beworfen und Pyrotechnik eingesetzt.
Auch am Sonntag hatte es angesichts des erneuten Aufstiegs des Fußballclubs 1. FC Magdeburg Ausschreitungen gegeben. Die Polizei war mit Wasserwerfern im Einsatz und beendete die Feier von etwa 500 stark alkoholisierten Fußballfans auf dem Hasselbachplatz.