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KZ-Befreiung: Gedenken zum 77. Jahrestag


Fürstenberg/Havel
KZ-Befreiung: Gedenken zum 77. Jahrestag

Von dpa
01.05.2022Lesedauer: 2 Min.
KZ-Gedenkstätte in Barth erneut geschändetVergrößern des BildesEine Betonstele erinnert an das NS-Konzentrationslager Ravensbrück. (Quelle: Stefan Sauer/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) das Zeugnis der Überlebenden gewürdigt. "Wir verneigen uns heute in Dankbarkeit vor den Überlebenden, die uns als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von der Vergangenheit berichten", sagte der Regierungschef am Sonntag bei der Gedenkveranstaltung laut Mitteilung. "Kein Geschichtsbuch, kein Film, keine Erzählung kann dies ersetzen."

Auch 77 Jahre nach Kriegsende falle es schwer, sich das unerträgliche Leid vorzustellen, das Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer Überzeugung erleiden mussten, mahnte Woidke. Zu dem Gedenken waren nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten fünf Männer und eine Frau als Überlebende an den Ort ihrer Leiden zurückgekehrt. "Ihr Überleben ist ein wichtiges Zeichen der Hoffnung, dafür, dass Rassenhass, Intoleranz und Menschenfeindlichkeit niemals siegen dürfen", betonte Woidke.

Der Ministerpräsident dankte der Stiftung für ihr Engagement für KZ-Überlebende in der Ukraine. So sei ein Spendenkonto für den Sachsenhausen-Überlebenden Volodymyr Kororbov eingerichtet worden, um ihn mit lebenswichtigen Medikamenten zu versorgen. "Mich macht es zutiefst traurig, dass Überlebende der Konzentrationslager durch den Krieg in der Ukraine erneut um ihr Leben bangen müssen", sagte Woidke. "Ich hoffe sehr, Volodymyr Kororbov im kommenden Jahr hier bei uns begrüßen dürfen."

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) unterstrich bei dem Gedenken an die Befreiung des KZ Ravensbrück die Bedeutung der Arbeit der Gedenkstätten. "Die Schicksale aller Verfolgten, Gequälten und Ermordeten bleiben unvergessen, sie zeugen unmittelbar von Krieg, Terror, Gewaltherrschaft und Mord", sagte Schüle am Sonntag in der Gedenkstätte Ravensbrück laut Mitteilung. "Erinnerung und Gedenken sollen dazu dienen, künftige Gräuel zu verhindern - das wünschen sich viele Überlebende."

Auch Schüle schlug einen Bogen zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. "Und angesichts der gegenwärtigen Gewalt in der Ukraine versichere ich, dass wir uns kompromisslos für unsere Werte - für Frieden und Freiheit, für gegenseitige Akzeptanz und Demokratie einsetzen!"

Bei der Gedenkveranstaltung sprach als Zeitzeugin auch Lili Leignel, die als Kind aus Frankreich in das KZ deportiert worden war. Bereits am Samstag hatte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eine Ausstellung zu den im KZ Ravensbrück inhaftierten Französinnen eröffnet. Rund 7000 Frauen seien zwischen Januar 1942 und September 1944 aus Frankreich von den Nationalsozialisten in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt worden, teilte die Stiftung dazu mit.

Die meisten Frauen hätten im Widerstand gegen die deutschen Besatzer gekämpft, in anderen Fällen sei etwa Fernbleiben bei Zwangsarbeit der Haftgrund gewesen. 1500 von ihnen überlebten die Lagerhaft nicht. Die Wanderausstellung ist bis September in der Gedenkstätte zu sehen und wird dann in Frankreich gezeigt.

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