Wegen unerlaubter Preisabsprachen ist ein Agrar-Unternehmen aus Karlsruhe zu einer Geldstrafe verurteilt worden. ZG Raiffeisen muss mehrere Millionen Euro zahlen.
Das Karlsruher Handels- und Dienstleistungsunternehmen ZG Raiffeisen hat im Kartellverfahren wegen unerlaubter Preisabsprachen bei Pflanzenschutzmitteln 4,9 Millionen Euro gezahlt. Damit sei das Verfahren beendet, sagte eine Sprecherin der Genossenschaft am Mittwoch. Zuvor berichtete der SWR darüber.
Im Januar hatte das Bundeskartellamt eine Bußgeldsumme von 154,6 Millionen Euro gegen sieben Großhändler von Pflanzenschutzmitteln verhängt. ZG Raiffeisen hatte Widerspruch eingelegt. Die jetzt geleistete Zahlung sei niedriger als das damals geforderte Bußgeld, teilte die Sprecherin mit.
Im März 2015 hatte das Bundeskartellamt mit der Durchsuchung der Unternehmen jahrelange Preisabsprachen beendet. Nach Angaben der Kartellwächter hatten die Großhändler jeweils im Frühjahr und Herbst rabattfähige Preislisten abgestimmt.
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Die ZG Raiffeisen ist nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Ewald Glaser weiter der Auffassung, dass Kunden und Mitgliedern kein Schaden entstanden sei, weil keine Rabatte abgesprochen worden seien. Der Wettbewerb im deutschen Agrarhandel sei intensiv, die Preise im europäischen Vergleich niedrig. Allerdings wolle das Unternehmen einen langwierigen Rechtsstreit vermeiden und Planungssicherheit gewinnen.
- Nachrichtenagentur dpa