Die Diakonie Schleswig-Holstein hat am Mittwoch offiziell ihr Winternotprogramm für Wohnungslose gestartet. Auch in Kiel haben Bedürftige eine Anlaufstelle. Vor allem in der kalten Jahreszeit brauchen Menschen, die auf der Straße leben, Unterstützung.
Die Diakonie hat ihr landesweites Hilfsprogramm für Wohnungslose im Winter offiziell gestartet. In ganz Schleswig-Holstein werden zusätzliche beheizbare Notunterkünfte geöffnet und warme Kleidung sowie Schlafsäcke verteilt, teilte die Diakonie mit. So stehen beispielsweise in Kiel wieder drei beheizbare Container als niedrigschwelliges Angebot bereit. Im ganzen Land verteilen Tagestreffs warme Kleidung und Schlafsäcke. Zudem können Betroffene auch die bestehenden Notunterkünfte in Anspruch nehmen.
Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß appellierte an die gesamte Bevölkerung, gerade in der kalten Jahreszeit wohnungslose Menschen im Blick zu haben: "Es sind Menschen mitten unter uns." Liege ein Obdachloser reglos auf dem Boden oder einer Bank, sollte entweder die Polizei oder der Rettungsdienst gerufen werden. Man solle "lieber einmal zuviel als einmal zu wenig anrufen", sagte Naß.
Rund 7.500 Menschen in 2018 Hilfe gesucht
Im vergangenen Jahr haben nach Zahlen des Diakonischen Werkes knapp 7.500 Menschen Rat und Hilfe in den ambulanten Beratungsstellen und Notunterkünften der Diakonie gesucht. Das waren rund 2.000 mehr als 2014. Die Dunkelziffer durfte den Angaben zufolge aber höher liegen, da die Zahlen der Diakonie nicht den gesamten Bereich der Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein abbilden. Die Zahl der Obdachlosen, die "Platte machen", werden auf mehrere Hundert landesweit geschätzt.
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Das Land fördert das Winternotprogramm den Angaben zufolge mit 20.000 Euro. Zusätzliche 10.000 Euro steuert die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein bei.
- Nachrichtenagentur dpa