In Kiel hatten im vergangenen Jahr Hunderte Menschen für eine Verkehrswende demonstriert. Einige von ihnen blieben spontan auf dem Theodor-Heuss-Ring sitzen. Die Sitzblockade hat nun juristische Folgen.
Knapp ein Jahr nach einer Sitzblockade auf dem besonders schadstoffbelasteten Kieler Theodor-Heuss-Ring müssen sich Autogegner vor dem Amtsgericht Kiel verantworten. Ein erster Prozess wegen der Blockade ist für den 16. März geplant, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Gegen 62 Personen war ein Bußgeld in Höhe von jeweils 100 Euro verhängt worden. Die Veranstalter der bereits weitergezogenen Hauptdemonstration hatten die verbliebenen Blockierer förmlich aus dem Protestzug ausgeschlossen. Diese wiederum meldeten eine Spontan-Demo an.
Hunderte gehen für Verkehrswende auf die Straße
Ende April hatten rund 1.600 Autogegner in Kiel für eine Verkehrswende demonstriert. Mehr als dreieinhalb Stunden war die Verkehrsachse in Richtung Autobahn gesperrt. Die Demonstration verlief friedlich, rund 150 Protestler blockierten allerdings deutlich länger als die mit der Polizei vereinbarte halbe Stunde den Theodor-Heuss-Ring. Nach etwa zweieinhalb Stunden trugen Polizeibeamte die noch verbliebenen etwa 50 Sitzblockierer von der Fahrbahn.
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Auf dem Theodor-Heuss-Ring wird der Grenzwert für die Belastung mit Stickstoffdioxid seit Jahren überschritten. Seit Ende Januar ist ein Luftreinhalteplan zur Verhinderung eines Fahrverbots für ältere Dieselautos in Kraft. Teil des Plans ist der Bau von bis zuacht Luftfilteranlagen an dem besonders belasteten 190 Meter langen Straßenabschnitt. Zusätzlich erhofft sich die Stadt einen Rückgang der Schadstoffbelastung durch eine ohnehin notwendige Baustelle.
- Nachrichtenagentur dpa