Viele Diskussionen gab es zuletzt zum Präsenzunterricht von Abschlussklassen in Schleswig-Holstein. Die Lehrergewerkschaft GEW hat das Einlenken von Bildungsministerin Prien nun begrüßt.
Im Streit über den umfassenden Präsenzunterricht in den Abschlussklassen trotz Corona-Pandemie hat die Lehrer-Gewerkschaft GEW das Einlenken von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) gelobt. "Mit Ach und Krach hat das Bildungsministerium gerade noch einmal die Kurve gekriegt", sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer am Dienstag in Kiel. "Unser Beharren auf bessere Regelungen hat sich gelohnt." Neben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten auch SPD und SSW am Vortag Prien nicht verantwortbare und unnötige Infektionsrisiken vorgehalten. Die Ministerin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Schulen erhalten laut Schauer jetzt doch mehr Flexibilität für den Unterricht in den Abschlussklassen. Sie könnten sich im Präsenzunterricht stärker auf die Prüfungsfächer konzentrieren. Das sei sehr wichtig, weil nicht so viele Schüler gleichzeitig in die Schulen kämen. "Für Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe bedeutet das zum Beispiel: Der 9., 10. und 13. Jahrgang – das können bis zu 400 Schülerinnen und Schüler sein – müssen nicht mehr zeitgleich Präsenzunterricht nach Stundenplan erhalten. Das reduziert das Infektionsrisiko aller an Schule Beteiligten erheblich."
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Auch an Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufen und Gymnasien gebe es diesen positiven Effekt. Die ganze Aufregung hätte das Ministerium den Schulen ersparen können, wenn es den Schulen von vornherein die notwendigen Handlungsspielräume eröffnet hätte, sagte Schauer. Um das in Zukunft zu vermeiden, sei dem Ministerium sehr ans Herz gelegt, Gewerkschaften und Personalrat bei der Erarbeitung des angekündigten Stufenplans für den Schulunterricht in Corona-Zeiten zu beteiligen.
- Nachrichtenagentur dpa