Köln: Aktivistin Elena Kolbasnikova nimmt an Treffen mit Putin teil

Die prorussische Aktivistin Elena Kolbasnikova und ihr Partner waren auf einem Treffen mit Wladimir Putin in Russland. Ihr Fall liegt jetzt bereits bei der Polizei.

Die in Köln lebende, prorussische Aktivistin Elena Kolbasnikova sowie ihr Partner Max Schlund haben an einem Treffen mit Kriegsaktivisten sowie Wladimir Putin in der westrussischen Stadt Tula teilgenommen.

Putin hatte bei dem Treffen mit dem Titel "Alles für den Sieg" Anfang Februar die Anstrengungen der russischen Bevölkerung im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Verteidigung des Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg verglichen. Außerdem beschwor der russische Präsident eine verstärkte Mobilisierung von Ressourcen im Krieg gegen die Ukraine.

Elena Kolbasnikova und Max Schlund bedankten sich am Montag auf ihrem gemeinsamen Telegram-Account bei der "Gesamtrussischen Volksfront" (ONF) für das Treffen. Das Forum sei nicht nur interessant gewesen, sondern auch "unglaublich wichtig für verschiedene Faktoren, die den Sieg Russlands näher bringen und der ganzen Welt Frieden schenken", schrieb Kolbasnikova auf Telegram. "Aufrichtigen und herzlichen Dank im Namen des deutschen Volkes, das Russland, Wladimir Wladimirowitsch (Putin) und die Volksfront unterstützt", hieß es weiter. Putin selbst steht an der Spitze der "Volksfront", ein Zusammenschluss nationalitisch-konservativer Organisationen.

Das Aktivisten-Kollektiv Anonymous erstattete am Montag Anzeige gegen Kolbasnikowa und Max Schlund aufgrund der Teilnahme und der Unterstützung des russischen Angriffskrieges. t-online liegt das Aktenzeichen der Strafanzeige vor.

Putin machte Kolbasnikova zur Russin

Elena Kolbasnikova fiel in der deutschen Öffentlichkeit bereits kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine durch Organisation und prominente Teilnahme an Demonstrationen auf. Sie organisierte seither immer wieder prorussische Kundgebungen und war im Mai die Organisatorin des größten prorussischen Autokorsos in Köln.

Im vergangenen Herbst hatte Putin der aus der Ukraine stammenden Frau per Dekret die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Kolbasnikowas Mann, Max Schlund, ist russischer Ex-Soldat, er änderte in Deutschland seinen Namen und unterstützt Kolbasnikova bei ihren Aktivitäten.