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"Marienbildchen": Kölner Traditionskneipe "Leev Marie" gerettet


Traditionskneipe "Im Marienbildchen"
"Wäre geil, wenn wir für das beste Himmel und Äd bekannt wären"


19.07.2025 - 08:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Mark Junglas in seinem Restaurant "Leev Marie": Der gelernte Metzger will aus der traditionellen Kneipe eine Kultkneipe machen.Vergrößern des Bildes
Mark Junglas in seinem Restaurant "Leev Marie": Der gelernte Metzger will aus dem traditionellen Brauhaus eine Kultkneipe machen. (Quelle: Sebastian Hahn)
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Mark Junglas wollte eigentlich einen Smash-Burger-Laden eröffnen, um dann fast zufällig eine Kölner Traditionskneipe zu kaufen. Doch der Traum wurde beinahe zum Albtraum.

Wer in diesen Tagen ins "Marienbildchen" geht, der sieht eine auf Hochglanz polierte Theke und mit Holz vertäfelte Wände. Der Geruch von Schnitzel und frisch gezapftem Kölsch liegt in der Luft. Nichts lässt auf die Odyssee schließen, die Besitzer Mark Junglas in den vergangenen Monaten erlebt hat, um die einstige Traditionskneipe zu retten.

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Denn als er das älteste Gebäude von Köln-Lindenthal im Dezember 2024 kauft, hat er keine Ahnung, wie schlimm der Zustand ist. Das merkt er allerdings, als er mit den Renovierungsarbeiten beginnen will. "Ich habe im Dezember mal angefangen, hier was zu machen. Die Tapete war klitschnass, der Putz kam so herunter", erzählt der 38-Jährige im Gespräch mit t-online.

"Vergammelt und verschimmelt": Traditionskneipe in Köln in schlechtem Zustand

Ursprünglich wollte Junglas einen Smash-Burger-Laden eröffnen, hatte nach einem Besuch in Kanada sogar schon ein Konzept vorliegen. "Bei der Suche nach einem Burgerladen ist mir das hier vor die Füße gefallen. Dann habe ich mich darin verliebt. Man erkennt schon: Das hier ist aus einer anderen Zeit. Das Gebäude ist aus 1836 und das sieht man." Geschichten aus dem Veedel zufolge war das "Marienbildchen" die Lieblingskneipe von Konrad Adenauer, auch John F. Kennedy soll hier zu Gast gewesen sein.

Eigentlich hatte er geplant, zu Karneval die Türen des "Marienbildchens" unter dem neuen Namen "Leev Marie" zu öffnen. Doch der eh schon ambitionierte Zeitplan wurde durch die Mängel am Gebäude ausgebremst. Insgesamt sieben große Container an Bauschutt habe er aus dem 1836 erbauten Haus tragen müssen.

Negativer Höhepunkt: Die ehemalige Küche des Gasthauses, die zuletzt vor der Coronapandemie in Betrieb war. "Die Wände waren so nass, dass das Wasser heruntergelaufen ist. Das war alles komplett verschimmelt und vergammelt. Wir mussten alles entkernen."

"Leev Marie": Mark Junglas rettet Lindenthaler Kultkneipe

Junglas hatte Glück und konnte durch Freunde schnell Handwerker für die notwendigen Sanierungsarbeiten organisieren. Fast immer mit dabei: Die Kamera, mit der er den Fortschritt der Sanierungsarbeiten festhält und Videos auf TikTok und Instagram hochlädt. "Ein Freund hat mich dazu getriezt, einfach mal ein Video hochzuladen. Ich war eigentlich nicht so begeistert am Anfang", sagt der 38-Jährige weiter. Die Videos gehen viral, eines hat mittlerweile fast eine Million Aufrufe auf Instagram.

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In einem seiner ersten Videos ist er zu sehen, wie er in der fast komplett entkernten Kneipe steht und am Zapfhahn zieht. "Hier kann ich mir vorstellen, mal ein Kölsch zu zapfen", sagt er in die Kamera. Damals braucht es dafür noch viel Fantasie. Den Eröffnungstermin an Karneval konnte er nicht halten. Am 4. April öffnete die Kultkneipe dann nach langer Pause wieder ihre Türen.

"Bestes Himmel und Äd der Stadt": Comeback des "Marienbildchens"

Am 4. April öffnete die Kultkneipe dann nach langer Pause wieder ihre Türen. Die Resonanz sei bisher gut, sagt Junglas. Trotzdem sieht er noch Optimierungsbedarf: "Mir fehlt so ein wenig, dass die Leute nach dem Essen hier noch sitzen bleiben und was trinken. Ich hätte noch gerne, dass hier etwas mehr Musik drin ist." Daher plant er auch regelmäßig kleine Veranstaltungen.

Im "Leev Marie" ist er besonders stolz auf die kölsche Spezialität Himmel und Äd, die Blutwurst stellt der gelernte Metzger selbst her. "Es wär schon geil, wenn wir in zehn Jahren für das beste Himmel & Äd in Köln bekannt wären. Das wäre mein Ziel." Dann wäre die Kneipe fast 200 Jahre alt.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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