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Köln: Brings erinnern sich an ihre ersten Schritte im Karneval


"Nix bliev wie et wor"
Auch im Kölner Karneval bleibt nichts beim Alten

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  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungEine Kolumne von Stephan Brings, Peter Brings

19.07.2025 - 15:19 UhrLesedauer: 3 Min.
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Brings (Archivbild): 2001 hatte die Band ihren ersten Karnevalshit. (Quelle: IMAGO/Marc John/imago)
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So kommerziell wie heute war der Kölner Karneval nicht immer. Stephan und Peter Brings erinnern sich an ihre ersten Schritte – und stellen fest: Nichts bleibt, wie es war.

Wir machen eine Zeitreise. Zurück ins Jahr 2001.

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Brings gibt es da genau 10 Jahre. Bis dahin haben wir bereits viel erlebt: 1993 das Konzert in der alten, ehrwürdigen Sporthalle, 1991 und 1993 bei Rock am Ring aufgetreten, an fast jeder Steckdose den Rhein rauf und runter gespielt. Das waren unsere ersten Jahre als Berufsmusiker. Sehr gute Jahre. Wir waren immer unterwegs – und haben zu jener Zeit die Kinder bekommen, die uns gerade zu Opas gemacht haben.

2001 wurde ein Geburtstagslied, das Peter eben genau für diese ersten zehn Jahre Brings geschrieben hatte, ein echter Kneipenhit in Köln. Was für uns neu war: Es lief in allen Kneipen. Auch in denen, wo Karnevalisten ihre Stammtische oder Treffen hatten.
Wieverfastelovend, das war unser Tag! Mit alle Mann zum Rosenmontagszug in die Stadt, auch das war unser Ding! Das war für uns Karneval: Poppe, Kaate, Danze!

Erste Schritte im Kölner Karneval

Dass Bands wie die Bläck Fööss im Karneval einen Marathon an Gigs hinlegen, wussten wir nicht. Karnevalssitzungen waren eine fremde Welt für uns. Da sieht man, wie vielschichtig eine Stadt sein kann. Es gibt eine Kölner Welt ohne Karneval und ohne FC – ob man's glaubt oder nicht.

Dann aber kamen schnell die ersten Anrufe aus dem organisierten Karneval: "Jo, he is d'r Literat vun dä Löstije PlüschPrumme. Künnt Ehr ens zoröckrofe. Mer wolle de superjeilezick op uns Sitzung han." Wir waren erstaunt, aber auch sehr interessiert. Wir haben zurückgerufen: "Jo, ne Momemt, minge Mann is jerad in d'r Backstube, ich holl dä ens ran!"

Ehrenamtler sind das Fundament unserer Arbeit

Was ich sagen will: Vor 25 Jahren haben Literaten die Sitzungsprogramme zusammengestellt. Literat ist eine Funktion in Karnevalsvereinen, -gesellschaften und Traditionscorps. Sie oder er kümmert sich um die Programme der Sitzungen und so auch um das Buchen der Künstler.

Das Sitzungsprogramm ist jedes Jahr das zentrale Thema für einen Karnevalsverein. Es werden Zugpferde gebraucht, die dabei helfen, den Saal oder das Zelt voll zu bekommen. Für die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder bedeutet das Stress pur.

Wie alle, die sich im Karneval engagieren, machen Literaten ihre Arbeit ehrenamtlich – so wie auch das Festkomitee. Da gehen Tage, Wochen und mehr drauf übers Jahr. Wir wissen um den Wert dieser Arbeit. Sie ist seit diesen Tagen im Jahr 2001 das Fundament unserer Existenz. Diese unermüdlichen, fleißigen Ehrenamtler haben uns zweimal ins ausverkaufte Stadion gebracht. Das wissen wir sehr genau.

"Nix bliev wie et wor"

Darum ist es umso bedauerlicher, dass es immer wieder zu Verstimmungen und Streit beim Buchen einer Session kommt. Wir, Brings und unser "Büro", gehören zu einer Gruppe von Bands, die zum alten System des Buchens am Tisch zurückwollten: Literaten und Künstler, beziehungsweise deren Vertreter, sitzen zusammen und buchen eine Session. Verbindliche Zusagen an Agenturen sollten erst nach dem Treffen mit den Literaten gegeben werden.

Es konnte sich nicht durchsetzen, einige Bands hatten andere Vorstellungen. Inzwischen gibt es so auch große Veranstaltungen von professionellen Agenturen. Die sind nicht immer ein Segen für die Vereine, die weniger Mittel zur Verfügung haben. Für unser Geschäft über das Jahr hinweg aber sind solche Veranstaltungen ebenso wichtig wie die Sitzungen. Im Radio hört man kölsche Töne ja nur an Rosenmontag.

So gilt auch im Karneval: Nix bliev wie et wor. Och wenn et wieh deiht.

Eure Brings

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken der Autoren
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