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Erzbistum Köln: Woelki wegen Gutachten-Vergabe in der Kritik


Mehrere Instanzen missachtet
Woelki wegen Gutachten-Vergabe in der Kritik

Von dpa, t-online, cco

Aktualisiert am 10.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln: Der Kardinal soll mehrere Instanzen bei der Vergabe von Gutachten zur Aufklärung von Missbrauchsfällen übergangen haben.Vergrößern des BildesRainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln: Der Kardinal soll mehrere Instanzen bei der Vergabe von Gutachten zur Aufklärung von Missbrauchsfällen übergangen haben. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen kostete das Kölner Erzbistum 2,8 Millionen Euro. Die Vergabe der Gutachten soll nun kirchenrechtlich untersucht werden. Scheinbar überging Erzbischof Woelki dabei mehrere Instanzen.

Erzbischof Rainer Maria Woelki und Generalvikar Markus Hofmann stehen nach einer Kostenvorstellung zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle abermals in der Kritik. Der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser veranlasste Anfang der Woche, die Vergabe der zwei Gutachten kirchenrechtlich zu prüfen.

Scheinbar hatten Woelki und Hoffmann bei der Auftragsvergabe weder den Vermögensrat noch das Domkapitel mit einbezogen, wie "katholisch.de" berichtete. Gutachten und Krisenberatung seien demnach mit 2,8 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Bezahlt wurden sie aus dem Sondervermögen des erzbischöflichen Stuhls.

Erzbistum Köln: Misstrauensvotum gegen Generalvikar Hofmann

Hofmann reagierte auf das Einleiten der Überprüfung mit einer Bitte um Beurlaubung, die jedoch abgelehnt wurde, wie aus einer Mitteilung des Erzbistums Köln vom Dienstagabend hervorgeht. Stattdessen habe ein übergeordneter Geistlicher angewiesen, den Vorgang dem Vatikan vorzulegen und von einer Beurlaubung des 53-Jährigen abzusehen. Hofmann leitet das Kölner Generalvikariat mit rund 600 Beschäftigten.

Es geht um 2,8 Millionen Euro, die im Zeitraum 2019 bis 2021 unter anderem für zwei juristische Gutachten und Krisenberatung anfielen. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" war es in der Finanzaufsicht des Erzbistums zu einer Art Misstrauensvotum gegen Hofmann gekommen. Ihm wurden vergaberechtliche Fehler vorgehalten.

Kosten nicht aus Kirchensteuer-Mitteln gedeckt

Hofmann hatte am Wochenende sein Bedauern über die hohen Kosten bekundet, sie aber mit der "medialen Ausnahmesituation" rund um das erste der beiden Gutachten begründet, die ohne externe Hilfe nicht mehr zu handhaben gewesen sei. Die Kosten wurden seinen Angaben zufolge nicht aus Kirchensteuer-Mitteln gedeckt, sondern aus einem "Sondervermögen", das im Wesentlichen durch Abgaben von Klerikern aus vergangenen Jahrzehnten gebildet wurde.

Kardinal Woelki hatte zunächst ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen in Auftrag gegeben. 2020 entschied er allerdings, es vorerst nicht zu veröffentlichen. Er führte dafür rechtliche Gründe an. Stattdessen gab er ein neues Gutachten in Auftrag.

Dieses Vorgehen löste eine Welle von Kirchenaustritten aus. Woelki selbst wurde in keinem der beiden Gutachten belastet. Papst Franziskus kam allerdings zu dem Schluss, dass Woelki "schwere Fehler" in der Kommunikation begangen habe. Der Erzbischof blieb im Amt, nimmt aktuell aber eine Auszeit.

Verwendete Quellen
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